Die Idee, durch Reflexion zu Erkenntnissen zu gelangen, hat eine lange Tradition. In der modernen Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie sucht man dieses Konzept allerdings vergebens. Reflexion als eine besondere Form der Erkenntnisgewinnung findet in ihr keinen Platz. Als Wissenschaft ohne Reflexion präsentiert sich vielfach auch die Psychologie. Für eines der prominentesten Modelle psychologischer Forschung ist Reflexionslosigkeit geradezu konstitutiv. In scharfer Abgrenzung von einem solchen Selbstverständnis hat sich in jüngster Zeit eine innerpsychologische Erneuerungsbewegung formiert, die…mehr
Die Idee, durch Reflexion zu Erkenntnissen zu gelangen, hat eine lange Tradition. In der modernen Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie sucht man dieses Konzept allerdings vergebens. Reflexion als eine besondere Form der Erkenntnisgewinnung findet in ihr keinen Platz. Als Wissenschaft ohne Reflexion präsentiert sich vielfach auch die Psychologie. Für eines der prominentesten Modelle psychologischer Forschung ist Reflexionslosigkeit geradezu konstitutiv. In scharfer Abgrenzung von einem solchen Selbstverständnis hat sich in jüngster Zeit eine innerpsychologische Erneuerungsbewegung formiert, die Reflexivität programmatisch zum Leitwert psychologischer Forschung erhebt - ohne freilich Gehalt und Relevanz dieses Erkenntnisideals bisher hinreichend deutlich gemacht zu haben. Diese Lücke zu schließen, ist Anliegen des Buches. Es zeigt, daß reflexive Erkenntnis als eine im alltäglichen und wissenschaftlichen Problemlösen anzutreffende, besondere Form der Erkenntnisbildung verstanden werden kann. Sowohl durch die detaillierte Analyse reflexiver Erkenntnisprozesse innerhalb der psychologischen Forschung als auch durch die systematische Diskussion struktureller Fragen wird die Tragfähigkeit des hier entwickelten Basiskonzepts reflexiver Erkenntnis unter Beweis gestellt.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Artikelnr. des Verlages: 85011551, 978-3-8244-4196-9
1996
Seitenzahl: 376
Erscheinungstermin: 15. November 1996
Deutsch
Abmessung: 210mm x 148mm x 21mm
Gewicht: 491g
ISBN-13: 9783824441969
ISBN-10: 3824441969
Artikelnr.: 25970330
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Autorenporträt
Dr. Armin Günther studierte Psychologie und Philosophie in Hamburg. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Lehrstuhls Psychologie II an der WiSo-Fakultät der Universität Augsburg, wo er mit der hier angezeigten Arbeit promovierte. 1995 erhielt er den Universitätspreis der Freunde der Universität Augsburg für herausragende wissenschaftliche Leistungen.
Inhaltsangabe
1 Reflexive Erkenntniskritik - eine Vorverständigung.- A. Reflexion als Erkenntniskritik.- B. Die Medien- und Selbstbezüglichkeit reflexiver Erkenntniskritik.- C. Die sprachphilosophische Transformation des Reflexionsbegriffs.- D. Hat reflexive Erkenntniskritik in der wissenschaftlichen Forschung der Moderne einen Ort?.- E. Die Reflexion spezifischer Gegenstandsbezüge.- 2 Präreflexive und reflexive Erkenntnisbildung - zwei Beispiele.- A. Das Loch im Dach - ein alltägliches Erkenntnisproblem.- B. Die scheinbar paradoxe Wirkung von Lob und Tadel - ein wissenschaftliches Erkenntnisproblem.- C. Verallgemeinerungen: Reflexion als Erkenntnis von Präsuppositionen des bisherigen Gegenstandsbezugs.- 3 Die Struktur reflexiver Erkenntnis.- A. Das Medium der präreflexiven Erkenntnis als Gegenstand reflexiver Erkenntnis.- B. Der Gegenstand der präreflexiven Erkenntnis als Gegenstand reflexiver Erkenntnis.- C. Der präreflexive Gegenstandsbezug als Gegenstand reflexiver Erkenntnis.- D. Reflexion auf der Basis eines weniger voraussetzungsvollen Gegenstandsbezugs.- 4 Reflexive, iterative und meta-theoretische Forschung.- A. Reflexive Psychologie.- B. Reflexive Psychologie versus iterative Psychologie.- C. Reflexive Psychologie versus Meta-Psychologie.- D. Reflexion kontra kommunikative Erfahrung?.- 5 Collingwood und das Problem absoluter Präsuppositionen.- A. Die Analyse von Präsuppositionen nach Collingwood.- B. Zur Evaluation des Modells.- C. Der Weg reflexiver Erkenntnis: von absoluten zu relativen Präsuppositionen.- 6 Wahrheit, Referenz und Präsupposition.- A. Die Vielfalt linguistischer Präsuppositionsbegriffe.- B. Der logische Präsuppositionsbegriff Strawsons.- C. Der ontologische Präsuppositionsbegriff Coopers.- D. Reflexive Erkenntnis als Kritik desGegenstandsbezugs.- E. Collingwood, Strawson, Cooper und das Modell reflexiver Erkenntnis.- 7 Intermezzo: Kausalgesetze versus Bedeutungszusammenhänge.- A. Das Primat von Emotion oder Kognition: Eine formale Präsuppositionsanalyse.- B. Das Primat von Emotion oder Kognition: Eine inhaltliche Präsuppositionsanalyse.- 8 Reflexion als Kritik des praktischen Gegenstandsbezugs.- A. Kann auf einen Gegenstand falsch referiert werden?.- B. Wie kommen Behauptungen in den Gegenstandsbezug hinein?.- C. Präsuppositionen als »praktische Vorurteile«.- 9 Psychologie ohne Reflexion - das Modell Theo Herrmanns.- A. Die Psychologie als Netzwerk von Forschungsprogrammen.- B. Wissenschaftliche Forschung ohne Reflexion.- C. Methodologische Konsequenzen.- D. Die Analyse von Kernannahmen als reflexive Erkenntnis.- E. Über die Pflichten eines Psychologen: »arbeitende« kontra »räsonierende« Psychologie.
1 Reflexive Erkenntniskritik - eine Vorverständigung.- A. Reflexion als Erkenntniskritik.- B. Die Medien- und Selbstbezüglichkeit reflexiver Erkenntniskritik.- C. Die sprachphilosophische Transformation des Reflexionsbegriffs.- D. Hat reflexive Erkenntniskritik in der wissenschaftlichen Forschung der Moderne einen Ort?.- E. Die Reflexion spezifischer Gegenstandsbezüge.- 2 Präreflexive und reflexive Erkenntnisbildung - zwei Beispiele.- A. Das Loch im Dach - ein alltägliches Erkenntnisproblem.- B. Die scheinbar paradoxe Wirkung von Lob und Tadel - ein wissenschaftliches Erkenntnisproblem.- C. Verallgemeinerungen: Reflexion als Erkenntnis von Präsuppositionen des bisherigen Gegenstandsbezugs.- 3 Die Struktur reflexiver Erkenntnis.- A. Das Medium der präreflexiven Erkenntnis als Gegenstand reflexiver Erkenntnis.- B. Der Gegenstand der präreflexiven Erkenntnis als Gegenstand reflexiver Erkenntnis.- C. Der präreflexive Gegenstandsbezug als Gegenstand reflexiver Erkenntnis.- D. Reflexion auf der Basis eines weniger voraussetzungsvollen Gegenstandsbezugs.- 4 Reflexive, iterative und meta-theoretische Forschung.- A. Reflexive Psychologie.- B. Reflexive Psychologie versus iterative Psychologie.- C. Reflexive Psychologie versus Meta-Psychologie.- D. Reflexion kontra kommunikative Erfahrung?.- 5 Collingwood und das Problem absoluter Präsuppositionen.- A. Die Analyse von Präsuppositionen nach Collingwood.- B. Zur Evaluation des Modells.- C. Der Weg reflexiver Erkenntnis: von absoluten zu relativen Präsuppositionen.- 6 Wahrheit, Referenz und Präsupposition.- A. Die Vielfalt linguistischer Präsuppositionsbegriffe.- B. Der logische Präsuppositionsbegriff Strawsons.- C. Der ontologische Präsuppositionsbegriff Coopers.- D. Reflexive Erkenntnis als Kritik desGegenstandsbezugs.- E. Collingwood, Strawson, Cooper und das Modell reflexiver Erkenntnis.- 7 Intermezzo: Kausalgesetze versus Bedeutungszusammenhänge.- A. Das Primat von Emotion oder Kognition: Eine formale Präsuppositionsanalyse.- B. Das Primat von Emotion oder Kognition: Eine inhaltliche Präsuppositionsanalyse.- 8 Reflexion als Kritik des praktischen Gegenstandsbezugs.- A. Kann auf einen Gegenstand falsch referiert werden?.- B. Wie kommen Behauptungen in den Gegenstandsbezug hinein?.- C. Präsuppositionen als »praktische Vorurteile«.- 9 Psychologie ohne Reflexion - das Modell Theo Herrmanns.- A. Die Psychologie als Netzwerk von Forschungsprogrammen.- B. Wissenschaftliche Forschung ohne Reflexion.- C. Methodologische Konsequenzen.- D. Die Analyse von Kernannahmen als reflexive Erkenntnis.- E. Über die Pflichten eines Psychologen: »arbeitende« kontra »räsonierende« Psychologie.
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