Mit der Beendigung des Kalten Krieges wurde eine neue Ära in Europa eingeleitet, die zu einer annähernden Verdopplung der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union führte. Als im Jahr 2007 mit der US-Immobilienkrise eine Kettenreaktion begann, die eine Weltwirtschaftskrise auslöste und die Staatengemeinschaft vor neue Herausforderungen stellte, zeigte sich, dass das Finanzierungssystem der EU nicht die nötige Struktur besitzt, um sich an die sich stetig verändernden wirtschaftlichen und politischen Situationen anzupassen. An der Notwendigkeit einer tiefgreifenden strukturellen Reform besteht kaum ein Zweifel, da das derzeitige System der Finanzierung als undurchsichtig, zu komplex und ungerecht empfunden wird. Durch eine Reform der EU-Finanzierung sollen die Probleme des derzeitigen Haushaltssystems bestmöglich gelöst werden. Herausfordernd sind hierbei insbesondere die kontroversen Vorstellungen unter den Mitgliedsstaaten sowie zwischen den Staaten und der Europäischen Kommission.Da durch die unterschiedlichen Interessen auch die Reformvorschläge sehr voneinander abweichen, werden die einzelnen Empfehlungen finanzwissenschaftlich analysiert. Anhand fiskalischer Aspekte, Integration, Allokation und Effizienz, Gerechtigkeit sowie Stabilisierung werden die nötigen Anforderungen an Finanzierungssysteme öffentlicher Haushalte gestellt sowie eine objektive Bewertung ermöglicht.