Mit der antikatholischen Holzschnittfolge von Matthias Gerung (1500-1570) liegt eines der umfangreichsten und neben Cranachs "Passional Christi und Antichristi" das wohl auch drastischste Werk der Reformationssatire vor. Unbekannt blieb bisher die eigentliche Bestimmung dieser Holzschnitte als Illustrationen zu einem aufgegebenen Buchprojekt, der von Pfalzgraf Ottheinrich veranlassten deutschen Übersetzung des Apokalypsenkommentars des Berner Predigers Sebastian Meyer: Von diesem Buchprojekt ist einzig eine Handschrift mit Gerungs Holzschnitten im Codex germ. 6592 der Bayerischen Staatsbibliothek in München überliefert. Die Untersuchung interpretiert erstmals die apokalyptischen und satirischen Darstellungen entsprechend ihrer Anordnung im Codex und ordnet sie in das ikonographische Spektrum der Reformationsgraphik ein.
"Bei diesem illustrierten Apokalypsenkommentar ist bemerkenswert, daß er einerseits neben der Herausstellung des historischen Sinns der Texte immer eine Aktualisierung auf den reformatorischen Kampf gegen die Papstkirche vollzieht, andererseits diese Aktualisierung durch die Illustration eindrücklich herausarbeitet. ... Die gründliche, neue Einsichten in die Apokalypsenauslegung und -illustration vermittelnde reich ausgestattete Arbeit ... beleuchtet eine tragische Seite der polemischen Bibeldeutung konfessioneller Art samt ihren unheilvollen Folgen, die heute einer exegetisch und ökumenisch verantwortlichen Auslegung des schwierigen Buches der Bibel gewichen ist." (Otto B. Knoch, KNA-Ökumenische Information)
"Petra Roettig hat mit ihrer vorzüglichen Studie nicht nur einen fast vergessenen Künstler der Reformationszeit wieder zu Ehren gebracht, sondern auch einen wichtigen Beitrag geleistet zur Bibelauslegung der Reformatoren und zum Lebensgefühl ihrer Epoche." (O. Böcher, Blätter für Pfälzische Kirchengeschichte und Religiöse Volkskunde)
"The core of Petra Röttig's book is her analysis of the woodcuts, their relationship to the textual source and the visual formulae used by the artist. In so doing she finally makes sense of one of the most intriguing politico-religious cycles of the sixteenth-century." (Jean Michel Massing, Print Quarterly)
"Petra Roettig hat mit ihrer vorzüglichen Studie nicht nur einen fast vergessenen Künstler der Reformationszeit wieder zu Ehren gebracht, sondern auch einen wichtigen Beitrag geleistet zur Bibelauslegung der Reformatoren und zum Lebensgefühl ihrer Epoche." (O. Böcher, Blätter für Pfälzische Kirchengeschichte und Religiöse Volkskunde)
"The core of Petra Röttig's book is her analysis of the woodcuts, their relationship to the textual source and the visual formulae used by the artist. In so doing she finally makes sense of one of the most intriguing politico-religious cycles of the sixteenth-century." (Jean Michel Massing, Print Quarterly)