Als »Reformatoren« werden Theologen des 16. Jahrhunderts bezeichnet, die maßgeblich den Vorgang der Reformation eingeleitet, begleitet und zumal durch das Mittel der Predigt und der reformatorischen Publizistik prägend gestaltet haben. Im 16. Jahrhundert selbst spielte dieser Begriff gegenüber den an der jeweiligen kirchlichen Funktion und der Bibelauslegung orientierten (Selbst-)Bezeichnungen eine höchst untergeordnete Rolle, so wird zum Beispiel Martin Luther von Zeitgenossen eher Elia, Hercules Germanicus, Gottesmann, Evangelist oder Apostel genannt. Der einleitende Essay des Autors versucht eine Begriffsbestimmung von »Reformator« und stellt in einer historischen Einführung verschiedene Typen von Reformatoren vor: Reformatoren landesherrlicher Territorien, die häufig durch Martin Luther und die Universität Wittenberg beeinflusst waren, oberdeutsch-schweizerische Stadtreformatoren, vor allem in Straßburg und der Schweiz, und radikale Reformatoren. In den anschaulich geschriebenen Kurzbiographien steht dann jeweils das Leben und Wirken des einzelnen Reformators im Mittelpunkt, sein Werde- und Ausbildungsgang wird kurz geschildert und die Entstehung seiner Hauptwerke in die Biographie eingeordnet - unter Verzicht auf ausführliche theologiegeschichtliche Erörterungen entsteht so ein plastisches Bild des Dargestellten. Die Literaturhinweise zu jedem Reformator sind knapp gehalten. Sie nennen dessen Werke (mit gängigen Editionen) sowie wichtige weiterführende Sekundärliteratur und ermöglichen so eine vertiefende Beschäftigung mit Leben und Werk.
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