Keine andere Wirtschaftsnation hat ihre rechtlichen Vorgaben an das Corporate Governance-System in den letzten Jahren so radikal reformiert wie Japan. Während die Reformen der Vergangenheit noch von kontinentaleuropäischen oder angloamerikanischen Einflüssen dominiert waren, zeichnet sich nun deutlich die Herausbildung eines eigenen, spezifisch japanischen Regelungssystems ab. Der Autor skizziert zunächst die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die historische Entwicklung des japanischen Gesellschaftsrechts, um sich dann ausführlich den Inhalten und Hintergründen der Reformen von 2001/2002 und 2005 zuzuwenden. Dabei zeigt sich in der Gegenüberstellung zur Entwicklung des deutschen Rechts, wie nationale Gesetzgeber auf oft ähnliche Herausforderungen mit teilweise äußerst unterschiedlichen Lösungsansätzen reagieren. Dass die praktischen Erfahrungen mit Rechtsfiguren, die in Deutschland bisher nur in der Theorie diskutiert werden, von größtem Interesse sind, liegt auf der Hand.