In dieser Arbeit wird untersucht, in wie weit jene als durchaus extrem geltenden Erziehungs- und Lernmethoden, bei denen die Freiheit des Individuums oberstes Gebot ist, die Antwort sind auf ein auf massive Einschränkungen der persönlichen Freiheit durch ein Druck, Zwänge und Repressionen ausübendes, autoritäres Schulsystem und politisches Umfeld. Um dieser Frage nachzugehen, werden vier revolutionäre Pädagogen herangezogen und deren Biographien, deren entwicklungspolitischen und historischen Kontext sowie deren Methoden, die Hand in Hand mit ihren politischen Statements einhergehen, herausgearbeitet. Als erstes wird der schottische Reformpädagoge Alexander Sutherland Neill bearbeitet, der die demokratische Schule Summerhill gegründet hat. Anschließend wird der Brasilianer Paulo Freire behandelt, der eine sehr effektive Analphabetisierungsmethode entwickelte, um die Demokratisierung Brasiliens voranzutreiben, da zu seiner Zeit Menschen, die nicht lesen und schreiben konnten, keine Wahlberechtigung hatten. An dritter Stelle steht der US- Amerikaner John Caldwell Holt, der die unkonventionelle Erziehungsmethode des Unschooling entwickelt hat, eine informelle Form des Lernens. Und als letztes wird der österreichisch- kroatische Gesellschaftskritiker und Institutionsgegner Ivan Illich durchleuchtet, der den Begriff des Deschooling, der Entschulung der Gesellschaft, kreiert hat.