Mitte des 15. Jahrhunderts wirkte der Ordenschronist Johannes Meyer als Beichtvater im observanten Dominikanerinnenkloster St. Michael in der Insel in Bern. Sein Ziel war die Einrichtung eines vorbildlichen Reformklosters. Dafür richtete er eine Bibliothek ein, übersetzte und kommentierte die dominikanischen Verfassungstexte und Reformvorschriften für den Gebrauch in Frauenklöstern und ergänzte diese mit chronikalischen und erläuternden Werken. Diese Texte verbreiteten sich in den observanten Dominikanerinnenklöstern und wirkten massgeblich auf die innerklösterliche Umsetzung der Reform ein. Am Beispiel des Berner Regelbuches lässt sich die Förderung des geistlichen Lebens in den Frauenklöstern im Zuge der Klosterreform deutlich aufzeigen: Systematisch wurde eine Bibliothek aufgebaut, ein Skriptorium eingerichtet und der Einsatz der Bücher im klösterlichen Alltag intensiviert. Allgemein kam es zu einem verstärkten Gebrauch von Schriftlichkeit. Der Weg aus der Krise zur Erneuerung auf der Basis eines funktionalen Gebrauchs von Schrift, Buch und Bibliothek entwickelte sich jedoch keineswegs isoliert, er stand in einem engen Austauschverhältnis mit einem stark von volkssprachlicher Schriftlichkeit geprägten städtischen Umfeld.
"Die vorliegende Untersuchung zum Berner Codex A 53 darf [...] als Meilenstein in der Erforschung der dominikanischen Observanz in der Provinz Teutonia gelten. Sie lässt das oftmals als erbaulich eingeschätzte schriftstellerische Werk von Johannes Meyer in einem neuen Licht erscheinen und legt zugleich die rationalen, modernen Aspekte der spätmittelalterlichen Observanzbewegungen frei."
Martina Wehrli-Johns in: sehepunkte 17 (2017), Nr. 10 [15.10.2017]
"Insgesamt ist Engler für ihre interessante und instruktive Arbeit sehr zu danken. Zu begrüßen sind auch ihre Editionen. Sie leistet mit ihrer reichhaltigen Monographie einen weiterführenden Beitrag zur Erforschung der Geschichte der dominikanischen Reformbewegung des 15. Jahrhunderts."
Werner Williams-Krapp in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 140.4 (2018), S. 550.
"[...] Engler's work does offer something that has not been reproduced or superseded in the last twenty years. Her careful manuscript work, her holistic treatment of historical context, and her coordination of male and female reform processes and efforts provide an admirable model of scholarship. The work necessary to integrate her findings with the scholarship of the last two decades will be a great impetus for further research and new insights into the reform movements of the fifteenth century."
Claire Taylor Jones in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur (ZfdA) 147/3 (2018), 347-376
Martina Wehrli-Johns in: sehepunkte 17 (2017), Nr. 10 [15.10.2017]
"Insgesamt ist Engler für ihre interessante und instruktive Arbeit sehr zu danken. Zu begrüßen sind auch ihre Editionen. Sie leistet mit ihrer reichhaltigen Monographie einen weiterführenden Beitrag zur Erforschung der Geschichte der dominikanischen Reformbewegung des 15. Jahrhunderts."
Werner Williams-Krapp in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 140.4 (2018), S. 550.
"[...] Engler's work does offer something that has not been reproduced or superseded in the last twenty years. Her careful manuscript work, her holistic treatment of historical context, and her coordination of male and female reform processes and efforts provide an admirable model of scholarship. The work necessary to integrate her findings with the scholarship of the last two decades will be a great impetus for further research and new insights into the reform movements of the fifteenth century."
Claire Taylor Jones in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur (ZfdA) 147/3 (2018), 347-376