Regensburg war im gesamten Mittelalter eine der führenden Städte Europas. Seine Kaufleute betrieben Fernhandel über den ganzen Kontinent, gleichzeitig war die Stadt ein politisches Zentrum: Mehr als in anderen Städten des Reiches hielten die deutschen Könige und Kaiser hier Versammlungen ab. Regensburg war darüber hinaus ein Zentrum der Hochfinanz. Die mittelalterliche Altstadt mit ihren zahlreichen Geschlechtertürmen und Patrizierburgen, den Klöstern und Kirchen ist bis heute davon geprägt.Während der Entstehung der Stadt wurden auch neue Einflüsse aufgegriffen: Der gotische Dom empfing beispielsweise wesentliche Anregungen aus Troyes in der Champagne, die berühmte Steinerne Brücke aus dem 12. Jahrhundert, die dem Mittelalter als achtes Weltwunder galt, ist ohne das Vorbild römischer Brückenbauten wie der Engelsbrücke in Rom nicht denkbar.Mit diesem Werk erscheint zur kürzlich erfolgten Aufnahme Regensburgs in das Welterbe der UNESCO ein umfangreicher und aufwändig gestalteter Bild-Text-Band mit 368 Farbaufnahmen, der das 'mittelalterliche Wunder Deutschlands' in einem völlig neuen Konzept präsentiert.Ein umfangreich bebildeter und opulent gestalteter Band zu einer der bedeutendsten deutschen Städte des Mittelalters.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.06.2007Regensburgs Weg durch die Geschichte
Auf dem Alten Kornmarkt treffen sich heute die jungen Leute von Regensburg nach durchzechten Nächten, um sich am Imbissstand des Würstl-Toni Knackwurstsemmeln einzuverleiben, Touristen parken ihre Autos und die Einheimischen entsorgen ihr Altglas auf diesem Platz. Man muss leider sagen, der Alte Kornmarkt ist auch nicht mehr das, was er einmal war – nämlich einer der bedeutendsten Plätze von ganz Deutschland. Im frühen Mittelalter bildete dieser Ort ein politisches Zentrum des deutschen Reiches. Karl der Große berief hier Reichsversammlungen ein, Kaiser, Könige und Herzöge kamen und gingen über die Jahrhunderte hinweg. Regensburg war im Mittelalter eine Metropole, keine Frage. Und selbst bei den unscheinbarsten Flecken dieser Stadt kann es sich um historisches Terrain handeln.
Wer den Band von Peter Brielmaier und Uwe Moosburger durchblättert, entdeckt die Geschichte hinter den Plätzen. In dem Buch ist die Entwicklung der Stadt im Mittelalter großartig dargestellt. Peter Brielmaier hat die Fertigstellung seines prächtigen Bandes nicht mehr erlebt: Der über seine Arbeit als Zeitungsredakteur hinaus äußerst engagierte Regensburger kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Mit dem Kunsthistoriker Peter Morsbach und mit der Unterstützung versierter Autoren vollendete der Fotograf Uwe Moosburger das Opus.
Es handelt sich um einen reich bebilderten Band, welcher der herausragenden Bedeutung Regensburgs im Mittelalter in allen Belangen gerecht wird. Er ist populärhistorisch aufbereitet, das heißt: Die Texte sind mit der leichten Feder des Journalisten verfasst, ohne dabei die Vertreter akademischer Geschichtsschreibung vor den Kopf zu stoßen. Inhaltlich ist dieses Geschichtsbuch jahrhundertweise in Kapitel unterteilt, in denen dann einzelne Themen wie der Dom, Ritterturniere und der Bauwahn der Patrizier abgehandelt werden. Der Leser kann sich nicht nur über den weisen Albertus Magnus bilden, er erfährt auch einiges über den Alltag der einfachen Leute. Zu den vielfältigen Beiträgen liefert Moosburger Bilder ab, die ihn als intimen Kenner der Stadt mit Gespür für die Orte und ihre Perspektiven ausweisen.
Beim Durchblättern würde man am liebsten mit dem Buch in der Hand durch die alten Gassen und Kirchen flanieren, um den Königinnen und Bischöfen nachzuspüren. Allein als Stadtführer wäre der fast 280 Seiten starke Band etwas zu unhandlich. Rudolf Neumaier
Peter Brielmaier, Uwe Moosburger: Regensburg – Metropole im Mittelalter, Verlag Friedrich Pustet, ISBN 978-37917 20555, 276 Seiten, 368 Farbbilder, 49,90 Euro
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Auf dem Alten Kornmarkt treffen sich heute die jungen Leute von Regensburg nach durchzechten Nächten, um sich am Imbissstand des Würstl-Toni Knackwurstsemmeln einzuverleiben, Touristen parken ihre Autos und die Einheimischen entsorgen ihr Altglas auf diesem Platz. Man muss leider sagen, der Alte Kornmarkt ist auch nicht mehr das, was er einmal war – nämlich einer der bedeutendsten Plätze von ganz Deutschland. Im frühen Mittelalter bildete dieser Ort ein politisches Zentrum des deutschen Reiches. Karl der Große berief hier Reichsversammlungen ein, Kaiser, Könige und Herzöge kamen und gingen über die Jahrhunderte hinweg. Regensburg war im Mittelalter eine Metropole, keine Frage. Und selbst bei den unscheinbarsten Flecken dieser Stadt kann es sich um historisches Terrain handeln.
Wer den Band von Peter Brielmaier und Uwe Moosburger durchblättert, entdeckt die Geschichte hinter den Plätzen. In dem Buch ist die Entwicklung der Stadt im Mittelalter großartig dargestellt. Peter Brielmaier hat die Fertigstellung seines prächtigen Bandes nicht mehr erlebt: Der über seine Arbeit als Zeitungsredakteur hinaus äußerst engagierte Regensburger kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Mit dem Kunsthistoriker Peter Morsbach und mit der Unterstützung versierter Autoren vollendete der Fotograf Uwe Moosburger das Opus.
Es handelt sich um einen reich bebilderten Band, welcher der herausragenden Bedeutung Regensburgs im Mittelalter in allen Belangen gerecht wird. Er ist populärhistorisch aufbereitet, das heißt: Die Texte sind mit der leichten Feder des Journalisten verfasst, ohne dabei die Vertreter akademischer Geschichtsschreibung vor den Kopf zu stoßen. Inhaltlich ist dieses Geschichtsbuch jahrhundertweise in Kapitel unterteilt, in denen dann einzelne Themen wie der Dom, Ritterturniere und der Bauwahn der Patrizier abgehandelt werden. Der Leser kann sich nicht nur über den weisen Albertus Magnus bilden, er erfährt auch einiges über den Alltag der einfachen Leute. Zu den vielfältigen Beiträgen liefert Moosburger Bilder ab, die ihn als intimen Kenner der Stadt mit Gespür für die Orte und ihre Perspektiven ausweisen.
Beim Durchblättern würde man am liebsten mit dem Buch in der Hand durch die alten Gassen und Kirchen flanieren, um den Königinnen und Bischöfen nachzuspüren. Allein als Stadtführer wäre der fast 280 Seiten starke Band etwas zu unhandlich. Rudolf Neumaier
Peter Brielmaier, Uwe Moosburger: Regensburg – Metropole im Mittelalter, Verlag Friedrich Pustet, ISBN 978-37917 20555, 276 Seiten, 368 Farbbilder, 49,90 Euro
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