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Der Begriff Regietheater zeigt Tendenzen, zur polemischen Bezeichnung für missfallende Inszenierungen zu verkommen - ungeachtet der Tatsache, dass nicht alles, was nicht gut aussieht, auch Regietheater ist. Produktiv gewendet steht das Regietheater jedoch für Inszenierungen, die als eigene Kunstform zur Auseinandersetzung herausfordern. Wann aber empfinden wir eine solche Inszenierung, die vielleicht mit radikalen Kürzungen, Umschreibungen, Fremdtexten und Medienwechseln arbeitet, als Etikettenschwindel - und wann als gelungene, herausfordernde oder gar großartige (Neu-)Entdeckung eines…mehr

Produktbeschreibung
Der Begriff Regietheater zeigt Tendenzen, zur polemischen Bezeichnung für missfallende Inszenierungen zu verkommen - ungeachtet der Tatsache, dass nicht alles, was nicht gut aussieht, auch Regietheater ist. Produktiv gewendet steht das Regietheater jedoch für Inszenierungen, die als eigene Kunstform zur Auseinandersetzung herausfordern. Wann aber empfinden wir eine solche Inszenierung, die vielleicht mit radikalen Kürzungen, Umschreibungen, Fremdtexten und Medienwechseln arbeitet, als Etikettenschwindel - und wann als gelungene, herausfordernde oder gar großartige (Neu-)Entdeckung eines Stückes? Und wovon hängt es eigentlich ab, ob wir in eine Inszenierung hineingezogen werden oder ihr mit Unverständnis, vielleicht sogar Abwehr, begegnen?
Autorenporträt
Ortrud Gutjahr, geboren 1954, ist Professorin für Neuere deutsche Literatur und Interkulturelle Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg.