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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Leipzig (Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO)), Veranstaltung: Hauptseminar »Frühparlamentarismus in Ostmitteleuropa: Herrschaftskontrolle, Repräsentation, Widerstand (13. - 17. Jh.)«, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Titel der vorliegenden Arbeit verweist in leicht abgewandelter Form auf eine Stelle in den Annales seu Cronicae incliti Regni Poloniae des Jan Dlugosz (1415-1480), in der dieser die politische Mentalität der…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Leipzig (Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO)), Veranstaltung: Hauptseminar »Frühparlamentarismus in Ostmitteleuropa: Herrschaftskontrolle, Repräsentation, Widerstand (13. - 17. Jh.)«, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Titel der vorliegenden Arbeit verweist in leicht abgewandelter Form auf eine Stelle in den Annales seu Cronicae incliti Regni Poloniae des Jan Dlugosz (1415-1480), in der dieser die politische Mentalität der polnischen Magnaten zum Ausdruck bringt, dieser adeligen Würdenträger, die im königlichen Rat bis ins 16. Jahrhundert hinein entscheidenden Einfluss auf die Staatsgeschäfte ausgeübt haben. Das kurze Zitat ist vielleicht der prägnanteste Ausdruck für das Verständnis von Staat und Herrschaft, das sich in Polen seit der Ablösung des piastischen Fürstenstaates durch eine Ständemonarchie herausbildet hatte. Letztere war geprägt durch den alle Bereiche umfassenden Herrschaftsanspruch des Adels und durch ein Königtum, das nicht nur nach und nach wichtige Bereiche seiner Macht hatte abgeben müssen, sondern in mehreren Verträgen mit der politischen Nation, welche in Polen mit der communitas nobilium gleichzusetzen ist, auf eine zweitrangige Rolle im Staat festgeschrieben worden war. Es war dies die spiegelbildlich verkehrte Entwicklung zum westeuropäischen Weg des absolutistischen »L'état, c'est moi«, nämlich eine Transpersonalisierung des Staatsbegriffs zu einer chose commune des Adels, der sich als eigentlicher Souverän zu verstehen begann und seine Rechte fortwährend auf Kosten des Königtums erweiterte. [...]Insgesamt geht es nicht darum, den von Polen im Spätmittelalter eingeschlagenen Sonderweg nachzuzeichnen, sondern dessen Entstehungsbedingungen - mit Schwerpunkt auf der Schwächung der Königsmacht - zu beleuchten. Der Endpunkt dieser Betrachtung ist mit der Konstitution »Nihil Novi« (1505) erreicht, welche einen gewissen Abschluss der bisherigen Kodifizierungsprozesse markiert, weil sie die bestehende Machtkonstellation konsolidiert hat. Zugleich beginnt mit ihr eine neue Periode der polnischen Geschichte, die zur Ausbildung des als »Adelsrepublik« bezeichneten politischen Systems geführt hat.
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