Das Investitionswachstum in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern (EMDEs) hat sich seit 2010 stark verlangsamt. Die Entwicklung des Investitionswachstums war jedoch in den verschiedenen Regionen sehr unterschiedlich. Dieses Papier untersucht die zeitliche Entwicklung des Investitionswachstums in sechs EMDE-Regionen, dokumentiert den verbleibenden Investitionsbedarf, insbesondere für die Infrastruktur, und stellt eine Reihe regionsspezifischer politischer Maßnahmen vor, um diesen Bedarf zu decken. Es werden drei Hauptergebnisse berichtet. Erstens war das Investitionswachstum in den EMDE-Regionen mit einer großen Anzahl von Rohstoffexporteuren besonders schwach. In Regionen mit einer beträchtlichen Anzahl von rohstoffimportierenden Volkswirtschaften war das Investitionswachstum zwar etwas stabiler, ist aber seit 2010 ebenfalls stetig zurückgegangen. Zweitens besteht in den meisten EMDE-Regionen weiterhin ein erheblicher Investitionsbedarf, um Platz für die wachsende Wirtschaftstätigkeit und die rasche Urbanisierung zu schaffen. Ein beträchtlicher Teil dieses Investitionsbedarfs entfällt auf die Infrastruktur und das Humankapital. Auch wenn die spezifischen politischen Prioritäten in den einzelnen Regionen unterschiedlich sind, gelten mehrere politische Optionen zur Deckung des verbleibenden Investitionsbedarfs für alle Regionen.