Ziel der Europäischen Union ist es, neben der politischen und wirtschaftlichen Integration auch die Entstehung einer Europäischen Gesellschaft zu fördern. Dies gelingt ihrer Ansicht nach allerdings nur dann, wenn ein Abbau sozioökonomischer Unterschiede zwischen den Mitgliedsländern und den Regionen realisiert werden kann. Empirische Untersuchungen weisen aber darauf hin, dass das gewünschte Ziel interregionaler Konvergenz bisher nicht erreicht wurde. Besonders problematisch erweist sich dabei die Entwicklung regionaler Ungleichheiten in den neuen Mitgliedsländern Mittel- und Osteuropas. Vor allem der Ostererweiterungsprozess der EU führte in diesen Ländern zu einer rasanten Dynamik der Entwicklung von Regionen und regionalen Ungleichheiten. Dieses Buch untersucht die Entwicklung sowie die Ursachen regionaler Ungleichheiten am Beispiel der Tschechischen und Slowakischen Republik zwischen 1998 und 2003. Dabei werden brisante Fragen, wie die Frage nach dem Einfluss des Osterweiterungsprozesses auf die Entwicklung von Regionen und regionalen Ungleichheiten sowie nach den theoretischen und empirischen Regionalentwicklungsfaktoren behandelt.