Otto A. Böhmer erzählt von Leben und Werk des Sören Kierkegaard (1813-1855), der, wie Ernst Bloch einmal anmerkte, einer "der größten Witzemacher im hohen Stil war, die es gegeben hat". Wer sich heute, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr auf Kierkegaards christliche Grundüberzeugung einlassen möchte, kann dennoch von ihm lernen - denn die Kunst der Selbstfindung hat er auf ein Niveau gebracht, das von heutigen Sinnsuchern kaum mehr erreicht wird. Selbsterfahrung bedeutet für Kierkegaard eine erst behutsame, dann unnachgiebige Seelenerkundung, die sich als vertrauensbildende Maßnahme erweist und zu bewähren hat. Das Ich, das aus dieser Selbsterfahrung hervorgeht, ist demütig und stolz zugleich. es schaut zum Himmel auf und steht mit beiden Beinen auf der Erde.