An der Reihe 310 scheiden sich die Geister - für die einen ist sie die schönste Dampflok Europas, für die anderen ist sie eine völlig überflüssige Konstruktion. Überflüssig? Wohl kaum. Anfang des 20. Jahrhunderts benötigten die kaiserlich-königlichen österreichischen Staatsbahnen (kkStB) eine neue Schnellzug-Maschine. Allerdings musste diese mit minderwertiger Kohle auskommen und durfte nur eine Achslast von 14,5 Tonnen haben. Unter diesen Prämissen entwickelte der Chefkonstrukteur der kkStB, Karl Gölsdorf, die Reihe 310. Die leistungsstarke Maschine wurde mit ihrer glatten und eleganten Gestalt zum Inbegriff der österreichischen Schnellzug-Dampflok. Die insgesamt 90 Maschinen trugen viele Jahre die Hauptlast im hochwertigen Reisezugdienst der Donaumonarchie. Erst Anfang der 50er-Jahre hatten die letzten Exemplare der Reihe 310 ausgedient. Eine Maschine, die 310.23, dampft noch heute mit Sonderzügen durch Österreich und sorgt bei ihrem Erscheinen für Aufsehen am Schienenstrang.