Zeit zum Schlafen? Jetzt noch nicht! Schließlich muss noch eine Nudel mit dem Pudel verspeist, mit dem Hahn der Zahn geputzt und mit dem Flo aufs Klo gegangen werden. Vom Frettchen ins Bettchen gebracht und von allen gemeinsam zugedeckt - erst dann kann sich das kleine Kind ins Bett kuscheln und einschlafen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Hätte sich Daniela Kulot mit den Reimen ihres neuen Kinderbuches "Reim dich nett ins Bett" doch bloß so viel Mühe gegeben wie mit den Bildern, seufzt Rezensentin Eva-Maria Magel. So amüsiert sich die Kritikerin zwar meist mit den Illustrationen am Seitenrand - wenn sie ihr nicht gerade zu rätselhaft oder albern erscheinen. Wenn die Katze zur Matratze wird, der Pudel die Nudel isst oder der Stier Klavier spielt, muss sie allerdings gestehen, dass es diesen Reimen ihrer Meinung nach an Originalität und Rhythmus fehlt. Ihr Urteil deshalb: Ein "nur fast gutes" Bilderbuch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.04.2013Kindelein, schlaf ein beim Reim: Daniela Kulots Bilderbuch
Wie bringen wir den Nachwuchs friedlich ins Bett? Mit dem ältesten Trick der Welt: einer Einschlafgeschichte. Und wenn sie auch noch mit Bildern daherkommt und dem Kind ein Gefühl für Reime vermittelt, umso besser. Mit dem Rhythmus wird's noch.
Ach, sagt das Pferd, es wär' wohl wert, einen schönen Reim zu finden, dann muss das Baby sich nicht winden und sich beim Schlafengehen zieren. Es pflügt sein Bett auf allen vieren, es probt den Salto, Rückwärtsgang, es rupft und zupft und denkt nicht dran, einfach nur schläfrig dazuliegen - Pustekuchen. Hiergeblieben, du Trost- und Aufsichtspersonal! Die Alten würden gern auch mal den Job an andere delegieren, es mangelt nicht an Kuscheltieren. Das Lalelu, ein kleines Schaf, hütet die Träume doch ganz brav, erklären wir der wachen Brut, der Wauwau treibt die bösen Geister, der Kuschelhase ist ein Meister im Kinder-in-die-Heia-Bringen. Das Kind grinst, wie's ein Kind halt tut, es dreht sich um und ruht mitnichten. Weswegen alle Eltern irgendwann versuchen, Einschlafzeugs zu dichten. Manches wird zur großen Kunst, das meiste ... (siehe oben).
Also sollten doch professionelle Kräfte das Reimen übernehmen, am liebsten so ins Bild gesetzt, dass das schlafunlustige Kind sich vor Lachen selbsttätig ins Bett kugelt. Daniela Kulot, Texterin und Illustratorin, verspricht das mit den kuriosen Szenen von "Reim dich nett ins Bett". In ihrem Bilderbuch für die Allerkleinsten kocht ein Pferd am Herd, der Pudel isst die Nudel, der Stier spielt Klavier. Alles für ein kleines bezopftes Mädchen, das dann - endlich, endlich, mögen die Eltern denken - auf der letzten Seite, umringt von Mama und Maus, Kuh und Schuh, friedlich und fröhlich einschläft.
Die munteren Bilder, die Kulot aus den jeweils am linken Seitenrand gezeichneten Reimwörtern gewinnt, geben viel Gelegenheit zum Weiterfabulieren. Allerdings ist so manches Bildelement in seiner gewollten Lustigkeit eher rätselhaft als anregend: Wieso etwa müssen Flöhe und Läuse in Menschleingestalt erscheinen? Über all diesen ausgemalten Witzigkeiten scheint der Autorin dann auch keine Muße mehr geblieben zu sein, ähnliche Sorgfalt dem Text angedeihen zu lassen. Der reimt sich zwar, mal mehr, oft weniger originell, doch fehlt meist jeglicher Rhythmus, weswegen das Ganze dann eben doch klingt wie ... (siehe oben): "Natürlich ist die Katze deine Matratze." So ist aus einer sehr guten Idee ein nur fast gutes Bilderbuch geworden.
EVA-MARIA MAGEL
Daniela Kulot: "Reim dich nett ins Bett".
Gerstenberg Verlag Hildesheim, 14 S., Abb., geb., 9,95 [Euro]. Ab 0 Jahre.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wie bringen wir den Nachwuchs friedlich ins Bett? Mit dem ältesten Trick der Welt: einer Einschlafgeschichte. Und wenn sie auch noch mit Bildern daherkommt und dem Kind ein Gefühl für Reime vermittelt, umso besser. Mit dem Rhythmus wird's noch.
Ach, sagt das Pferd, es wär' wohl wert, einen schönen Reim zu finden, dann muss das Baby sich nicht winden und sich beim Schlafengehen zieren. Es pflügt sein Bett auf allen vieren, es probt den Salto, Rückwärtsgang, es rupft und zupft und denkt nicht dran, einfach nur schläfrig dazuliegen - Pustekuchen. Hiergeblieben, du Trost- und Aufsichtspersonal! Die Alten würden gern auch mal den Job an andere delegieren, es mangelt nicht an Kuscheltieren. Das Lalelu, ein kleines Schaf, hütet die Träume doch ganz brav, erklären wir der wachen Brut, der Wauwau treibt die bösen Geister, der Kuschelhase ist ein Meister im Kinder-in-die-Heia-Bringen. Das Kind grinst, wie's ein Kind halt tut, es dreht sich um und ruht mitnichten. Weswegen alle Eltern irgendwann versuchen, Einschlafzeugs zu dichten. Manches wird zur großen Kunst, das meiste ... (siehe oben).
Also sollten doch professionelle Kräfte das Reimen übernehmen, am liebsten so ins Bild gesetzt, dass das schlafunlustige Kind sich vor Lachen selbsttätig ins Bett kugelt. Daniela Kulot, Texterin und Illustratorin, verspricht das mit den kuriosen Szenen von "Reim dich nett ins Bett". In ihrem Bilderbuch für die Allerkleinsten kocht ein Pferd am Herd, der Pudel isst die Nudel, der Stier spielt Klavier. Alles für ein kleines bezopftes Mädchen, das dann - endlich, endlich, mögen die Eltern denken - auf der letzten Seite, umringt von Mama und Maus, Kuh und Schuh, friedlich und fröhlich einschläft.
Die munteren Bilder, die Kulot aus den jeweils am linken Seitenrand gezeichneten Reimwörtern gewinnt, geben viel Gelegenheit zum Weiterfabulieren. Allerdings ist so manches Bildelement in seiner gewollten Lustigkeit eher rätselhaft als anregend: Wieso etwa müssen Flöhe und Läuse in Menschleingestalt erscheinen? Über all diesen ausgemalten Witzigkeiten scheint der Autorin dann auch keine Muße mehr geblieben zu sein, ähnliche Sorgfalt dem Text angedeihen zu lassen. Der reimt sich zwar, mal mehr, oft weniger originell, doch fehlt meist jeglicher Rhythmus, weswegen das Ganze dann eben doch klingt wie ... (siehe oben): "Natürlich ist die Katze deine Matratze." So ist aus einer sehr guten Idee ein nur fast gutes Bilderbuch geworden.
EVA-MARIA MAGEL
Daniela Kulot: "Reim dich nett ins Bett".
Gerstenberg Verlag Hildesheim, 14 S., Abb., geb., 9,95 [Euro]. Ab 0 Jahre.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main