Die Monographie ist der Betrachtung der ästhetischen Prinzipien des "reinen" Pianismus in den Etüden und Übungen von Karl Cherny gewidmet. Die Struktur des Pianismus wird aufgebaut, seine Determinanten werden bestimmt. Es wird zwischen dem "reinen" und dem "interpretierenden" Pianismus unterschieden. Es wird hervorgehoben, dass der Pianismus von K. Cherny das vorherrschende Ideal seiner Zeit widerspiegelt, aber seine Beziehung zu L. van Beethoven korrigiert seine Vorstellungen über das Klavierspiel im Allgemeinen und den Pianismus im Besonderen. Von diesem Standpunkt aus werden zwei didaktische Werke von K. Cherny betrachtet sowie seine Skizzen und Übungen zum Material von op. 299, op. 740, op. 365. Die Aufmerksamkeit wird auf das Vorhandensein von Aufführungsanweisungen in diesen Sammlungen gelenkt, die darauf abzielen, die didaktische "Übung" als ein musikalisches Phänomen zu verstehen. Der Einfluss der Schule von K. Tscherny auf die Etüden von F. Liszt und die moderne Musikpädagogik wird nachgezeichnet.