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Im April 1914 fuhr August Macke zusammen mit seinen Künstlerfreunden Paul Klee und Louis Moilliet für zwei Wochen nach Tunesien. Auf dieser Reise entstanden die wunderbaren Aquarelle, die heute als der Höhepunkt seines Schaffens gelten. In stimmungsvollen Bildern fing er die grelle afrikanische Sonne, die orientalische Architektur, die farbigen Gewänder der Araber und das fremdländische Leben meisterhaft ein. Das Buch erzählt von einer Reise in ein fernes, unbekanntes Land, das die Farben des Malers zum Leuchten brachte.

Produktbeschreibung
Im April 1914 fuhr August Macke zusammen mit seinen Künstlerfreunden Paul Klee und Louis Moilliet für zwei Wochen nach Tunesien. Auf dieser Reise entstanden die wunderbaren Aquarelle, die heute als der Höhepunkt seines Schaffens gelten. In stimmungsvollen Bildern fing er die grelle afrikanische Sonne, die orientalische Architektur, die farbigen Gewänder der Araber und das fremdländische Leben meisterhaft ein. Das Buch erzählt von einer Reise in ein fernes, unbekanntes Land, das die Farben des Malers zum Leuchten brachte.
Autorenporträt
August Macke (Meschede/Sauerland 1887 - 1914 bei Perthes-les-Hurles). 1904-06 Kunststudium in Düsseldorf, 1907/08 bei Lovis Corinth in Berlin. Freundschaft mit Franz Marc. 1913 Ausstellung "Rheinische Expressionisten". 1914 Tunesienreise.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.11.2007

Abenteuer Kunst Band 5
Ein Staunen vom Maß des Orients
August Macke: „Reise in ein fernes Land”
Selten ist ein Reisender so reich beladen zurückgekehrt. Natürlich gehörten auch bestickte Kissen und mit seltsamen Zeichen verzierte Achate zu den Mitbringseln aus der Ferne, natürlich. Und die gelben Lederpantoffeln, die schon auf dem Basar in Tunis die Augen des Fremdlings entzückt haben, die unwiderstehlich in ihrer orientalischen Paschahaftigkeit zum Kauf verlockt haben dürften – sie werden als Reise-Souvenire wohl ganz besondere Aufmerksamkeit erregt haben. Ob er mit ihnen durchs heimische Domizil im behaglich-biederen Bonn gestreift ist? Wie ein Großwildjäger bei der Sonntagsruhe? Zur Erheiterung seiner Gäste?
Aber nicht diese Dinge, auch nicht die wunderbaren gelben Paschapantoffeln, machten jenen eigentlichen, jenen unerhörten Schatz aus, den der Reisende aus Nordafrika mitgebracht hatte. Viel aufregender, viel bunter und schillernder als alles, was sich auf den Basaren des Maghreb finden lässt, viel exotischer, orientalischer als alle nur denkbaren Touristen-Souvenire aus Tunesien waren die Dinge, die er selbst dort geschaffen hatte: rund vierzig Aquarelle und mehr als hundert Zeichnungen. Seine Augenerlebnisse, und das, was sich daraus schöpfen lässt an aufregend funkelnder, moderner Kunst – das war der unermesslich reiche Schatz, den er aus der Ferne mit nach Hause brachte.
Denn dieser Heimkehrer war ein grandioser Augenmensch, ein Entdeckungsreisender – ein Maler: der deutsche Expressionist August Macke. Und seine Studienreise in den Orient, gemeinsam mit den Schweizer Malerkollegen Paul Klee und Louis Moilliet, ist ein längst legendäres Ereignis, ein Glücksfall der Kunstgeschichte. Mackes Tunisreise im April 1914 zählt zu den großen Sternstunden der klassischen Moderne. Davon, von diesem Abenteuer, handelt der reich illustrierte, Ablauf und künstlerische Frucht der Tunisreise beschreibende Band „Reise in ein fernes Land”: Von der singulären Entdeckungsfahrt der Magier durchs strahlend helle, farbenflirrende, hypnotische Morgenland. Zu der „ursprünglichen und ewigen Weisheit” des Orients, wovon schon in seinem Ennui, ausgesetzt in den „abendländischen Sümpfen”, der juvenile Rimbaud geträumt hatte.
Auch Macke war noch jung, 27 Jahre zählte er erst. Er besaß nicht nur, wie der Gefährte Paul Klee beeindruckt notierte, ein hübsches „Kindergesicht”. Er hatte sich auch ein Kindergemüt bewahrt. Das Malen war ihm vor allem ein „Durchfreuen der Natur”, ein „Staunen vom Maß der Dinge”. Nie aber war der ewig junge Macke so jugendfrisch, so mitreißend wie während der zwei Wochen in Tunesien. Hier hat sich seine Kunst vollendet, in ihrer Heiterkeit und Leuchtkraft einen unüberbietbaren Höhepunkt erreicht: eine atemberaubende Synthese aus kubistischen und „orphischen” Formprinzipien, aus islamischer Flächenhaftigkeit und arabischer Stilisierung, aus dem gleißenden hellen Licht, dem Farben- und Meisterreichtum Afrikas – und dem Elan, der Lebenslust eines juvenilen Weltenentdeckers.
Hier, in Tunesien, hat der reisende Maler August Macke eine Sternstunde erlebt. Nur wenige Monate später ist er im Krieg gefallen, in der Champagne. In Soldatenstiefeln. Nicht in seinen schönen neuen Lederpantoffeln. MANFRED SCHWARZ
Farbenflirrendes Morgenland Illustration: August Macke
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