"Eigentlich fahren wir nicht so gerne Fahrrad", sagen Claudia und Daniel. Trotzdem sitzen sie zwei Jahre lang im Sattel, legen 32.000 Kilometer durch Europa, Asien, Amerika und Nordafrika zurück. Ihre Fahrräder werden dabei unbeabsichtigt zum Mitleidsgenerator und Menschenfänger. In Thailand stolpern sie in einen Leichenschmaus. In Pakistan begegnet ihnen Professor Karim, der nicht in sein Land passt und trotzdem bleibt. An der Route 66 übernachten sie bei Harry, dem waffennärrischen Priester. Und in Chile beherbergt sie Constanza, die nach verkauften Kindern sucht.Dieser Reisebericht zählt nicht die Schweißtropfen der Radreisenden - sondern berichtet von den Frauen und Männern entlang der Strecke, ihren abenteuerlichen Leben, von Giftzwergen und Schneeköniginnen und grenzenloser Gastfreundschaft.Die Autor_innen unterstützen die Amadeu-Antonio-Stiftung. Seit ihrer Rückkehr gibt die Autorin ihre Erfahrungen in Schulklassen in Thüringen und Sachsen im Rahmen eines Workshops der Landeszentrale für politische Bildung und der Amadeu-Antonio-Stiftung weiter.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.08.2020Von Giftzwergen und Helfern
Nein, "Jesus liebt Radfahrer - Navid auch" ist nicht der übliche Erfahrungsbericht zweier junger Menschen, die um die Welt gereist sind. Los geht es mit einer provozierenden Frage: Zwei verschwitzte, fremde Radfahrer aus einem fernen Land klingeln an Ihrer Haustür und fragen, ob sie das Zelt in Ihrem Garten aufstellen dürften. Was machen Sie? Gemeint ist damit: Wie sieht es bei uns mit der Gastfreundschaft aus, die auf Reisen gelobt wird? Claudia Hildenbrandt und Daniel Mathias legen zweiunddreißigtausend Kilometer durch Europa, Asien, Amerika und Nordafrika zurück. Sie treffen auf hilfsbereite Menschen und auf Giftzwerge. So liest man statt von einer nacherzählten Route kurze Geschichten von Begegnungen. In Iran erleben sie Herzlichkeit, aber auch beim Erzfeind, in den Vereinigten Staaten, versuchen Menschen sie davon zu überzeugen, dass nicht alle so seien wie der Präsident. Man lernt, dass es einen Verbund namens Warmshowers gibt, der Duschen für Radreisende anbietet. Einige Tipps folgen, etwa zum digitalen Unterwegssein, aber auch, dem Zufall zu vertrauen. Fazit: Miese Typen gibt es überall. Aber die guten Menschen halten zusammen und halten die Welt zusammen.
bär
"Jesus liebt Radfahrer - Navid auch. Wie uns Gottgesandte, Waffennarren und Warmduscher aus der Klemme halfen" von Claudia Hildenbrandt und Daniel Mathias. Reisesplitter im Reise Know-How Verlag, Bielefeld 2020. 192 Seiten. Broschiert, 15 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Nein, "Jesus liebt Radfahrer - Navid auch" ist nicht der übliche Erfahrungsbericht zweier junger Menschen, die um die Welt gereist sind. Los geht es mit einer provozierenden Frage: Zwei verschwitzte, fremde Radfahrer aus einem fernen Land klingeln an Ihrer Haustür und fragen, ob sie das Zelt in Ihrem Garten aufstellen dürften. Was machen Sie? Gemeint ist damit: Wie sieht es bei uns mit der Gastfreundschaft aus, die auf Reisen gelobt wird? Claudia Hildenbrandt und Daniel Mathias legen zweiunddreißigtausend Kilometer durch Europa, Asien, Amerika und Nordafrika zurück. Sie treffen auf hilfsbereite Menschen und auf Giftzwerge. So liest man statt von einer nacherzählten Route kurze Geschichten von Begegnungen. In Iran erleben sie Herzlichkeit, aber auch beim Erzfeind, in den Vereinigten Staaten, versuchen Menschen sie davon zu überzeugen, dass nicht alle so seien wie der Präsident. Man lernt, dass es einen Verbund namens Warmshowers gibt, der Duschen für Radreisende anbietet. Einige Tipps folgen, etwa zum digitalen Unterwegssein, aber auch, dem Zufall zu vertrauen. Fazit: Miese Typen gibt es überall. Aber die guten Menschen halten zusammen und halten die Welt zusammen.
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"Jesus liebt Radfahrer - Navid auch. Wie uns Gottgesandte, Waffennarren und Warmduscher aus der Klemme halfen" von Claudia Hildenbrandt und Daniel Mathias. Reisesplitter im Reise Know-How Verlag, Bielefeld 2020. 192 Seiten. Broschiert, 15 Euro.
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