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Bali gibt seine Geheimnisse nicht auf den ersten Blick preis. Die vielfältigen Texte dieses Bandes führen ein in Geschichte und Glaubenswelt, in Kunst und Kultur, in Musik, Tanz, Handwerk und in den Alltag eines Landes, das für viele Reisende zum Traumland geworden ist. Essays von balinesischen Autorinnen und Autoren stehen neben Berichten europäischer Reisender und Forscher, Grundlagentexte neben Mythen, Memoiren, Glossen und Polemiken. Diese Einführung öffnet dem Reisenden von heute die Augen und gibt ihm den Schlüssel zu dem, was er sieht, hört, schmeckt und erlebt.

Produktbeschreibung
Bali gibt seine Geheimnisse nicht auf den ersten Blick preis. Die vielfältigen Texte dieses Bandes führen ein in Geschichte und Glaubenswelt, in Kunst und Kultur, in Musik, Tanz, Handwerk und in den Alltag eines Landes, das für viele Reisende zum Traumland geworden ist.
Essays von balinesischen Autorinnen und Autoren stehen neben Berichten europäischer Reisender und Forscher, Grundlagentexte neben Mythen, Memoiren, Glossen und Polemiken. Diese Einführung öffnet dem Reisenden von heute die Augen und gibt ihm den Schlüssel zu dem, was er sieht, hört, schmeckt und erlebt.
Autorenporträt
Lucien Leitess, geboren 1950, studierte Geschichte, Philosophie und Deutsche Literatur. Gründer und Verleger des Unionsverlags.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.05.2008

Lauter Teile eines Mosaiks

Bali, was ist das? Busen, Äffchen, Kakadu, dazu ein wenig Rauch und Reis? Das Titelbild des Reisebuchs zeigt Bali-Beliebiges: Damen tragen Buntes schulterfrei, ein Diadem aus Goldblüten bekränzt verzurrtes Haar - Exotik der Marke Fernost. Der Buchrücken flunkert: "Essays von balinesischen Autorinnen und Autoren stehen neben Berichten europäischer Reisender." Doch von den sechzehn Autoren sind nur höchstens drei in Bali beheimatet. Nepp? Schlägt man das Buch auf, wartet lauter Lesenswertes. Was man in dieser Anthologie vergeblich suchen wird, sind Anleitungen zum touristischen Gebrauch. Die Nadel in diesem "Kulturkompass fürs Handgepäck" durchsticht die Schichten der immer wieder übermalten Bali-Bilder. Es sind Ausschnitte und Momentaufnahmen aus sämtlichen Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts. Mehr als die Hälfte wurden erstmals ins Deutsche übersetzt. Der inhaltlich wie stilistisch alles überstrahlende Adrian Vickers flaniert in "Die Geburt des Bali-Mythos" (erstmals 1989 erschienen) von den Zwanzigern zu den Fünfzigern, vom Bali der Barbusigen durch das Schwulen-Bali, zum Trance-Bali und Maler-Bali, mit Abstechern zu vielen Balis, die Nicht-Balinesen entdecken, erbeuten und erretten wollten. Die aktuelle Bali-Erkundung nimmt dieses Buch dem Reisenden nicht ab. Hier sieht er die Mühe der anderen, Balis Reizen näher zu rücken: bei Hahnenkampf mit Razzia, bei Dämonenaustreibung mit Brandy, beim Vulkan mit Feuerspeien und beim Spannen. ("In Bali hat das Spannen eine lange Tradition.") Sichtbar wird in diesem Spiegelkabinett der Blicke immer auch der Beobachterposten der Autoren. Ins Energiefeld sich reibender Kulturen gehört auch der "puputan" von 1908, der kollektive Suizid im Angesicht der anrückenden Holländer (Vicki Baum), das totgeschwiegene "blutige Jahr" der Hinrichtungen von Kommunisten 1966 (wiederum von Vickers), die Abfallkultur sowie die balinesische Identitätskultur nach den terroristischen Ereignissen 2002 und 2005. "Dieser Band will Mosaiksteine zu einem Bali-Bild zusammentragen, das weder verklärt noch vereinfacht", lautet das Versprechen des Herausgebers Lucien Leitess. Das Buch löst es auf staunenswerte Weise ein.

geko

"Reise nach Bali - Kulturkompass fürs Handgepäck" herausgegeben von Lucien Leitess. Unionsverlag, Zürich 2007. 254 Seiten. Broschiert, 9,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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