Obwohl René Caillié Denkwürdiges vollbracht hat, deckt sich sein Bild nicht unmittelbar mit den träumerisch-verklärten Vorstellungen, die wir uns gewöhnlich von bedeutenden Forschungsreisenden machen. Entgegen der Mehrzahl der wegweisenden Entdecker stammte Caillié aus der französischen Unterschicht und verfügte über keinerlei geographische oder militärische Ausbildung. Dennoch gelingt dem jungen Franzosen durch Zähigkeit und Willensstärke die Umsetzung jenes Vorhabens, an dem die großen geographischen Gesellschaften aus Paris und London kläglich scheiterten: Als Araber verkleidet, erreicht er beinahe mittellos und vollkommen auf sich allein gestellt am 20. April 1828 die sagenumwobene Oasenstadt Timbuktu.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Nach 182 Jahren erscheint René Cailliés Bericht über seine Reise in die damals sagenumwobene Stadt Timbuktu nun auf Deutsch. In Frankreich ist der Text längst ein Klassiker, weiß Andreas Förster, und der Stoff hat auch wahrlich das Zeug dazu: ohne staatliche oder behördliche Unterstützung gelangte der Autor unter Einsatz seines Lebens nach Westafrika und war der erste Europäer, der von einer Reise nach Timbuktu zurückkehrte und davon berichten konnte. Dieser Bericht beglücke durch "den staunenden Blick des Hobbyforschers", den sich der Autodidakt Caillié bewahrt hatte, und verstöre bisweilen mit seiner zeitgemäß kolonialistischen Perspektive, so der Rezensent. Ein Riesenkompliment schickt er an Susanne Zanker, die mit ihrer Übersetzung den Text nicht nur ins Deutsche übertragen, sondern ihn durch "deutliche Straffung und stilistische Überarbeitung" zu einer spannenderen Lektüre gemacht habe, als sie das französische Original jemals war.
© Perlentaucher Medien GmbH
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