Jules Vernes Klassiker „Reise um die Erde in 80 Tagen“ nimmt ihren Anfang in London mit der Beschreibung eines recht eigenartigen Gentlemans. Er heißt Phileas Fogg, ist untrüglich Engländer und Mitglied des Reform-Clubs, vom Charakter her pünktlich und gleichmütig wie die Uhr selbst, schweigsam,
zudem liebt er das Whist-Spiel, bei dem ja ebenfalls nicht viel geredet wird.-
Ansonsten jedoch…mehrJules Vernes Klassiker „Reise um die Erde in 80 Tagen“ nimmt ihren Anfang in London mit der Beschreibung eines recht eigenartigen Gentlemans. Er heißt Phileas Fogg, ist untrüglich Engländer und Mitglied des Reform-Clubs, vom Charakter her pünktlich und gleichmütig wie die Uhr selbst, schweigsam, zudem liebt er das Whist-Spiel, bei dem ja ebenfalls nicht viel geredet wird.-
Ansonsten jedoch schwebt man allgemein - abgesehen vom äußeren - völlig im Unklaren über seine Person. Nun bekommt dieser Gentleman einen Diener, der, ganz anders als sein Herr sehr emotional und gefühlsbetont ist, ein echter Franzose. Eigentlich kam er in die Dienste Mr. Foggs um in dessen geordnetem Tagesablauf Ruhe zu finden, doch alles sollte ganz anders kommen:
Im Reform-Club wettet sein Herr sein gesamtes Vermögen darum, dass er es schafft in nur 80 Tagen, und keiner Minute, ja sogar Sekunde mehr, um die Welt zu kommen. Das ist das errechnete Minimum, das theoretisch mit den unterschiedlichen Verkehrsverbindungen möglich sein soll, doch ist es auch praktisch umsetzbar?
Niemand glaubt es wirklich, viele halten Mr. Fogg für verrückt. Doch das alles stört diesen Mann nicht. Mit einer unglaublichen Ruhe macht er sich mit seinem Diener auf die Reise, die ihn durch den Suezkanal und das rote Meer, weiter quer durch Asien, durch undurchdringliche Urwälder, berühmte Städte, über stürmische Meere, schließlich mit der Transkontinental-Bahn durch Nordamerika und zurück nach Europa führen wird. Tausend Gefahren warten auf unsere Helden, und obwohl Mr. Fogg alles „mathematisch genau“ berechnet gerät er doch immer wieder in Schwierigkeiten, nicht zuletzt durch Mr. Fix, der ihn, in der Annahme er verfolge einen Dieb, auf Schritt und Tritt begleitet und schnellstmöglich festnehmen will.-
Wird Phileas fogg schneller sein als das Pech und siegen – oder wird es ihn besiegen und er alles verlieren? -
Dieses Buch Jules Vernes ist wohl das bekannteste, ein echter Klassiker, den man „Einfach kennen muss “. So versuchte ich mich schließlich auch einmal daran - und kann sagen, dass es mir wirklich gut gefallen hat. Denn es ist nicht nur Jules Vernes einzigartiger Humor oder seine bildhafte Sprache sondern auch der interessante Spannungsaufbau, der zunächst einmal durch das ganze Buch verläuft, da man schließlich bis zuletzt nicht wissen kann, ob Fogg sein Ziel wirklich erreicht und zum anderen in kurzen Abschnitte Höhepunkte erreicht, die häufig nur ein oder zwei Kapitel ausmachen, in denen es ganz besonders brenzlig wird. Weder an dem einen noch an dem anderen spart Jules Verne, sodass ich mich oft kaum zu dem genaueren Lesen seiner die eigentliche Handlung unterbrechenden Beschreibungen hinreißen lassen konnte; ich wollte schließlich wissen, wie es weiter geht, ob und wie die scheinbar unüberwindbaren Hindernisse überwunden werden. Dabei sind seine Beschreibungen zum größten Teil sogar unterhaltsam, wozu häufig schon ein paar treffende Worte reichen, die die ohnehin komische Situation noch komischer erscheinen lassen.
Dazu kommen noch die wenigen aber sehr außergewöhnlichen Charaktere, die der Autor in diesem Band ins Leben rief. Vor allem Phileas Fogg selbst, der, wie Verne anmerkt, „eigentlich auch gar kein Reisender“ ist, sondern eher „einem Körper von einiger Masse, der sich, von den Gesetzten der Schwerkraft geleitet, in einer präzisen Umlaufbahn auf dem irdischen Globus befand“ gleicht und scheinbar so wenig Gefühle wie eine Uhr besitzt, hat es mir angetan. Einen so seltsamen Charakter habe ich wirklich in noch keinem Buch gefunden.
Und so will ich schlussendlich sagen:
Dieses Buch ist allein vom Stil, der Story und den Charakteren wirklich empfehlenswert, ganz abgesehen davon, dass man es, wie gesagt, „einfach kennen muss“ ;) .-