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Jede Reise beginnt mit einer simplen Frage: Wie schmeckt das wirklich? Die Salade niçoise. Das Wiener Schnitzel. Die Pizza Margherita. Die simple Antwort lautet: Schauen wir doch nach. Der Autor Christian Seiler ist für das Buch "Reise zum Geschmack" an die Originalschauplätze gereist, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen: Wie schmeckt Pizza in Neapel? Was zeichnet den gebratenen Hering in Stockholm aus? Wie bereiten die Köche von Nizza die Salade niçoise zu? Mit den richtigen Rezepten zum Nachkochen und jeder Menge nützlicher Reisetipps, illustriert von Markus Roost.

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Produktbeschreibung
Jede Reise beginnt mit einer simplen Frage: Wie schmeckt das wirklich? Die Salade niçoise. Das Wiener Schnitzel. Die Pizza Margherita. Die simple Antwort lautet: Schauen wir doch nach. Der Autor Christian Seiler ist für das Buch "Reise zum Geschmack" an die Originalschauplätze gereist, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen: Wie schmeckt Pizza in Neapel? Was zeichnet den gebratenen Hering in Stockholm aus? Wie bereiten die Köche von Nizza die Salade niçoise zu? Mit den richtigen Rezepten zum Nachkochen und jeder Menge nützlicher Reisetipps, illustriert von Markus Roost.
Autorenporträt
Seiler, Christian
Christian Seiler, geboren 1961, war Kulturredaktor der «Weltwoche», Chefredaktor von «Profil» und dem «Du»-Magazin und ist Autor zahlreicher Bücher. Er schreibt für diverse Zeitschriften übers Essen, Trinken und Reisen, wöchentlich erscheint seine Kolumne zum Thema in der Wochenendbeilage «Das Magazin». Christian Seiler isst meistens in Wien, wo er auch wohnt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.10.2010

Gut war's
Christian Seiler hat sich durch Europa gegessen

Ein sehr elegantes, altmodisches und leidenschaftliches Buch ist im kleinen Schweizer Echtzeit-Verlag erschienen; es versammelt kulinarische Reportagen des Wiener Journalisten Christian Seiler, der nicht nur etwas vom Schreiben versteht, sondern ganz offensichtlich auch etwas vom Essen, was für das Verfassen kulinarischer Reportagen nicht von Nachteil ist.

Auf der Suche nach dem wirklichem, dem richtigen, dem ursprünglich so gemeinten Geschmack hat er sich an die Originalschauplätze berühmter Speisen begeben. Mit dem Herz eines Liebenden und der Neugierde eines Privatdetektivs - eine Mischung, die immer unwiderstehlich ist - klappert er so etwa ganz Nizza nach der perfekten Salade Niçoise ab. Das erweist sich als schwieriger, als man denken sollte: Mit Perfektion hat die misslaunig mitsamt dem Öl über ein paar Salatblättern ausgekippte Thunfischdose, die man ihm an einem der schönsten, weil teuersten - oder andersherum - Strände der Côte d'Azur serviert, jedenfalls nichts zu tun. Fündig wird er zuletzt in seiner eigenen Küche, wo er ein Bocuse-Rezept verfeinert (jawohl: verfeinert! - auf diesem Niveau bewegen wir uns); Rezept zum Nachtun steht dabei.

Es ist auch ein unmoralisches Buch. Denn Seiler nähert sich seinem Thema weder idealistisch (Tiere essen = Planeten zerstören), noch unter dem derzeit so gerne in den Vordergrund gestellten gesundheitsfördernden Aspekt. Ob eine Kalbsniere ein wertvoller Vitamin-B3-Lieferant ist, ist ihm schätzungsweise vollkommen wurscht - Hauptsache, sie ist innen schön zart und hellrosa und wird mit sämiger Senfsauce serviert, und das am besten gleich in Paris. Es wird auch viel Wein getrunken in diesem extrem anregenden Buch, hin und wieder, etwa in Kopenhagen, tut es auch ein anderes Kaltgetränk: "Noch ein Bier, dann kamen die Krabben. So hatte ich mir das Leben in Dänemark schon immer vorgestellt."

In Kopenhagen besucht Seiler das derzeit angeblich beste Restaurant der Welt, das "Noma", und zeichnet, immer auch offen für die Umgebung, zugleich ein herrlich weltoffenes, beschwingtes, das Leben als Fest zelebrierendes Bild dieser Stadt, ein Gesamteindruck, den auch das miserable Essen nicht zerstören kann, das er bei einem Besuch im Louisiana-Museum serviert bekommt - wie denn auch, bei dieser Kulisse.

Man kann das Buch auch gut als Reiseführer lesen, denn es befinden sich viele praktische Tipps darin: So sollte man in Kopenhagen einen Besuch des traditionsreichen Smørrebrød-Ladens von Ida Davidsen nicht auslassen, Seiler empfiehlt vorherige telefonische Reservierung, um die lange Warteschlange zu umgehen: 00 45 (0) 33 91 36 55.

Und so isst sich Christian Seiler durch Europa: In München gibt es Weißwürste, in Wien Wiener Schnitzel, in Istanbul neben Knoblauchsuppe Einblicke in die raffinierten Methoden der dortigen Schuhputzer. Um der idealen Pizza auf die Spur zu kommen, reist er nach Neapel, wo sie erfunden wurde, und erfährt unter anderem, dass ihr Boden keineswegs knusprig gedacht war, wie es uns die Fernsehwerbung glauben machen will: Idealerweise sollte er so weich sein, dass er gefaltet und die Pizza notfalls mit der Hand gegessen werden kann. Die "beste Vorspeise von allen" aß er schließlich auf Sardinien: "Allein die Erinnerung an das unscheinbare Paket, das auf einer monumentalen Platte neben allerhand anderen Vorspeisen serviert wurde, treibt mir die Tränen der Rührung in die Augen. Es handelte sich um ein Kunstwerk aus Lammfleisch und -innereien, die in ein aus Kutteln bereitetes Netz eingeflochten worden waren und anschließend im Ofen geschmort: Es war sinnlich. Es war zart und pikant. Es war eine Delikatesse, wie man sie nur alle paar Jahre bekommt. Ich aß drei. Nur drei. Schließlich musste ich mir auch noch ein bisschen Platz für das Spanferkel aufheben."

"Reise zum Geschmack" ist eine Ode an das schöne Leben, eine Verbeugung vor gutem Essen, vor allem aber ist es eine hinreißende Liebeserklärung an unseren einzigartigen Kontinent.

JOHANNA ADORJÁN

Christian Seiler "Reise zum Geschmack". Echtzeit-Verlag, 173 Seiten, 27 Euro

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