»Ich sah dich nicht auf meinem Weg. Gibt es da noch einen anderen Pfad?« // »Ein jeder hat seinen Weg, den niemand sonst als nur er beschreitet.« // »Und wo befinden sich diese verschiedenen Wege?« // »Sie entstehen durch das Reisen selbst.«Zwei Texte des andalusischen Mystikers Ibn Arabi (1165-1240), des »größten Meisters«, die - in Anspielung auf die berühmte »nächtliche Reise« oder Himmelfahrt des Propheten Mohammed - die Umstände und Erfahrungen des völligen Aufgehens in Gott beschreiben. Ibn Arabis Bearbeitung dieses Materials widerspiegelt sowohl seinen besonderen Zugang zum Koran und den Hadithen als auch die ganze Spannweite seiner metaphysisch-theologischen Lehren und seines Interesses an praktischer Spiritualität.Im engeren Sinn eine Erläuterung von khalwa, einer Sufi-Übung zur Erlangung der Gegenwart Gottes durch absolute Aufgabe der Welt, beschreibt die Reise zum Herrn der Macht den geistigen Aufstieg durch alle Stufen der Existenz bis hin zur Göttlichen Gegenwart. Ibn Arabi ruft den, der den mystischen Weg der Sufis gehen will, dazu auf, sein Herz zu reinigen und eins zu werden mit seiner inneren Essenz.Mit großer Klarheit und der Überzeugungskraft autobiografischer Passagen schildert Ibn Arabi die Erfahrung seiner eigenen Himmelfahrt auch im Text Meine Reise verlief nur in mir selbst, einer hier erstmals auf Deutsch vorliegenden, kommentierten Übersetzung des Kapitels 367 aus seinen umfangreichen Futuhat al-Makkiyah.
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