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Aus Furcht vor Seekrankheit verweigerte Petrarca seinem Freund Mandelli die Teilnahme an einer Reise ins Heilige Land. Dafür schrieb er ihm einen kleinen Führer, der alle Sehenswürdigkeiten der Pilgerreise schilderte, antike Mythologie und christliches Glaubensgut geschickt vermischend. Weniger der Ort des Heiligen Grabes interessierte ihn schließlich als der geistige Gehalt, der sich mit ihm verbindet: Tod und Auferstehung. Die Reise nach Jerusalem wird zur Lebensreise.

Produktbeschreibung
Aus Furcht vor Seekrankheit verweigerte Petrarca seinem Freund Mandelli die Teilnahme an einer Reise ins Heilige Land. Dafür schrieb er ihm einen kleinen Führer, der alle Sehenswürdigkeiten der Pilgerreise schilderte, antike Mythologie und christliches Glaubensgut geschickt vermischend. Weniger der Ort des Heiligen Grabes interessierte ihn schließlich als der geistige Gehalt, der sich mit ihm verbindet: Tod und Auferstehung. Die Reise nach Jerusalem wird zur Lebensreise.
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Autorenporträt
Francesco Petrarca (1304 - 1374), Schriftsteller, Denker und Forscher. Am 20.7.2004 ist der 700. Geburtstag von Francesco Petrarca.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.09.1999

Frühe Reisen

"Reisebuch zum Heiligen Grab" von Francesco Petrarca. Texte in Lateinisch und Deutsch. Erschienen in der Reihe "Universal-Bibliothek", Nr. 888. Philipp Reclam jun., Stuttgart 1999. 109 Seiten. Broschiert, 6 Mark.

Man kennt Francesco Petrarca als Autor von Sonetten und als ersten Alpinisten, der uns in seinem berühmten Brief der Besteigung des Mont Ventoux zugleich die erste größere Naturschilderung in der europäischen Literatur schenkt. Weniger bekannt, aber ebenso bemerkenswert ist sein Reisebuch zum Heiligen Grab. Mit diesem Büchlein steht er zwar in einer langen Tradition, denn die Pilgerfahrten wurden vom elften Jahrhundert an durch Reiseliteratur begleitet. Aber Petrarca will nicht nur, wie die alten Reiseführer, auf das, was zum Seelenheil notwendig ist, hinweisen, sondern vor allem auf das, "was zur Sachkenntnis und zur Zier des Verstandes . . . gehört". Damit wendet er sich vor allem an die "bildungsbeflissenen" Reisenden, weniger an fromme Pilger. Wo immer es möglich ist, verweist Petrarca auf die griechische und römische Geschichte und geht detailliert auf die römische Mythologie und Dichtung ein. Andererseits vernachlässigt er Hinweise auf christliche Kirchen und Möglichkeiten, religiöse Handlungen zu praktizieren. Dazu passt, dass zwar Genua und Neapel ausführlich beschrieben werden, Rom aber buchstäblich links liegen gelassen wird. "Wenn du hier vorbeigefahren bist, kommt links die Tibermündung, . . . bedenke, dass du von Rom, der Königin der Städte, nur zwölf Meilen entfernt bist." Die Fahrt, die in Genua begonnen und entlang der Westküste Italiens durch die Straße von Messina hin zur griechischen Küste führt, endet in Jerusalem, dem Ziel der Pilgerfahrt, noch lange nicht. Nur kurz werden die Stätten, an denen Christus gelehrt, gelebt und gelitten hat, erwähnt, dann soll den Reisenden die Begierde nach Neuem drängen. Petrarca empfiehlt, die Fahrt fortzusetzen, zunächst durch das Heilige Land, dann weiter nach Ägypten und besonders nach Alexandria, das in seiner antiken Schönheit beschrieben wird. "Nach allem, was du gesehen hast, und mit diesem Führer wirst du gebildeter und frommer zu uns zurückkehren." Das etwa 650 Jahre alte Reisebuch ist heute noch gut lesbar. Im Vergleich mit modernen Reiseführern lässt sich hier wunderbar die Entwicklung der Säkularisierung beobachten, die in der Renaissance ihren Anfang genommen hat. (A.W.)

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Das etwa 650 Jahre alte Reisebuch ist heute noch gut lesbar. Im Vergleich mit modernen Reiseführern lässt sich hier wunderbar die Entwicklung der Säkularisierung beobachten, die in der Renaissance ihren Anfang genommen hat. Frankfurter Allgemeine Zeitung