Musset und Hetzel schildern humoresk-satirisch die Kultur Europas in einem märchenhaften Bilderreigen, kongenial bebildert von Johannot.Der französische Griffel und die deutsche Feder, die übersprudelnde Phantasie eines Johannot und die reiche Erfindung eines Plinius [Oskar Ludwig Bernhard Wolff] haben sich vereinigt, um unsere Zusage zu lösen und unsern Lesern ein Märchen zu erzählen so duftig und so wunderlich, wie die lichten Träume es bringen, welche in lauen Frühlingsnächten die Seele bewegen, und am Morgen vergessen sind und nichts übrig lassen, als die Sehnsucht nach neuen Träumen. Wir…mehr
Musset und Hetzel schildern humoresk-satirisch die Kultur Europas in einem märchenhaften Bilderreigen, kongenial bebildert von Johannot.Der französische Griffel und die deutsche Feder, die übersprudelnde Phantasie eines Johannot und die reiche Erfindung eines Plinius [Oskar Ludwig Bernhard Wolff] haben sich vereinigt, um unsere Zusage zu lösen und unsern Lesern ein Märchen zu erzählen so duftig und so wunderlich, wie die lichten Träume es bringen, welche in lauen Frühlingsnächten die Seele bewegen, und am Morgen vergessen sind und nichts übrig lassen, als die Sehnsucht nach neuen Träumen. Wir geben heute nur den Anfang, und endet es nicht früher von selbst, so soll nur von Ihrem Gefallen das Ende bedingt sein. [Textauszug]Der Text folgt der Ausgabe von 1843, erschienen in der »Illustrirten Zeitung«, Leipzig.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Alfred de Musset (1810-1857), französischer Schriftsteller, gilt als einer der Großen unter den französischen Romantikern. Musset wuchs in Paris als wohlbehüteter Sohn adeliger Eltern auf. Nach der Schulzeit begann er ein Jura- und dann ein Medizinstudium. Daneben war er ein frühreifer Dichter, der sich ab 1828 im Kreis um Victor Hugo bewundern ließ. Schon seit 1830 schrieb Musset Theaterstücke. Die bekanntesten und auch heute noch gelegentlich aufgeführten Stücke sind »Les caprices de Marianne« (Mariannes Launen, 1833), Fantasio (1834) und »On ne badine pas avec l'amour« (Mit der Liebe spaßt man nicht, 1834), sowie »Lorenzaccio« (1833/34). Neben seinen zahlreichen Theaterstücken und seiner Lyrik verfaßte Musset auch eine Reihe Erzählungen. 1840 war geprägt von einer schweren Krankheit einem tiefen Einbruch. Danach litt er an häufigen Depressionen, schrieb nur noch wenig und flüchtete sich in Liebesaffären und Alkoholkonsum, was seinen Zustand weiter verschlechterte. Immerhin erhi
elt er 1845 das Kreuz der Légion d'honneur und erlebte 1847 die sehr erfolgreiche Aufführung eines seiner Stücke. 1852 wurde er, nach vergeblichen Anläufen 1848 und 1850, in die Académie française gewählt, wobei sicher hilfreich war, daß er sich dem neuen Regime von Louis-Napoléon Bonaparte angeschlossen hatte. Am 2. Mai 1857 starb Alfred de Musset in Paris im Schlaf an einer durch langjährigen Alkoholismus und einer Aortenklappeninsuffizienz begründeten Herzschwäche.
Pierre-Jules Hetzel (Pseudonym: P.-J. Stahl, 1814-1886), französischer Autor und Verleger, erlangte Berühmtheit mit der Herausgabe der »Voyages extraordinaires« von Jules Verne sowie der Werke Balzacs, dessen »Comédie humaine« 1841 erschien; auch veröffentlichte er die Schriften von Victor Hugo und Émile Zola. Hetzel hatte aber auch eigene schriftstellerische Ambitionen und neben den Namen, den er sich als erfolgreicher Verleger des 19. Jahrhunderts machte, wurde er unter dem Pseudonym P.-J. Stahl als Schriftsteller bekannt. Diesen Namen wählte er 1840, in einer Zeit, als er mit Alfred de Musset und Tony Johannot zusammenarbeitete.
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