Im Frühjahr 2016 begeht die Welt den 500. Todestag von Hieronymus Bosch (um 1450 - 1516). Der Prado in Madrid bat zu diesem Anlass Boschs Landsmann, den Schriftsteller Cees Nooteboom, an einer Dokumentation über diesen wohl rätselhaftesten Maler der frühen Neuzeit mitzuwirken. Und so reiste Nooteboom nach Lissabon, Gent, Rotterdam, Madrid und s-Hertogenbosch, um eine neue Begegnung zu suchen mit dem Meister, mit dem er seit seinen Studententagen vor 60 Jahren vertraut ist. Und der ihm dennoch - wie uns allen - auf immer neue Weise fremd bleiben muss, weil seine surrealen Phantastereien über tierköpfige Menschen und groteske Ungeheuer, die zwischen Hölle und Paradies ihr seltsames Unwesen treiben, Staunen und Verstörung zugleich hervorrufen. In seinem fulminanten Text schildert Nooteboom seine Annäherungsversuche an sieben Bilder Boschs zwischen persönlicher Reflexion, kunsthistorischer Exegese und Erkenntnissen im Restaurierungsatelier. 60 Abbildungen von Gemälden und Details illustrieren diese ebenso nachdenkliche wie unterhaltsame literarische Reise, die zu einem holländisch-spanischen Gipfeltreffen von Text und Malerei gerät.
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Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Dass zur Buchmesse gleich drei Bücher des hoch gebildeten niederländischen Globetrotters Cees Nooteboom erscheinen, ist für Marko Martin nicht weniger als "ein wahres Fest, Freude und Erkenntnis förderndes Vergnügen". Der prächtig ausgestattete Text-Bildband "Reisen zu Hieronymus Bosch" ist kein eitles Alterswerk, versichert der Rezensent, sondern ein belesener Bericht voll aufmerksamer Beobachtungen, denen Nooteboom noch eine glaubhafte Portion aufrichtigen Staunens beizumengen vermag.
© Perlentaucher Medien GmbH
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