New Orleans, Louisiana, im Jahre 1862. Mitten in den Wirren des Sezessionskrieges bricht die junge Isabeau Murrait, die von allen 'Zabo' gerufen wird, auf, um ihren jüngeren Bruder Nano wiederzusehen. Unterwegs begegnet sie dem Fotografen Coustans, der Zabo fortan auf ihrer abenteuerlichen Reise begleitet, in deren Verlauf sie die feindlichen Linien überqueren, von Freischärlern und Deserteuren angegriffen werden und nur knapp dem Tod entgehen. Als das ungleiche Paar auf dem Anwesen Lananette eintrifft, begegnet Zabo zum ersten Mal ihrer Urgroßmutter Isabeau de Marnaye, die ihr eine außergewöhnliche Geschichte über Kriege, Gefängnisse und die Schrecken der Sklaverei erzählt. Und wenn die beiden Frauen auch 80 Jahre voneinander trennen, so haben sie zumindest eines gemeinsam: Ihre Liebe zur Freiheit und Unabhängigkeit!Nach fast 25 Jahren erscheint nun der erste Teil der zweiteiligen Erzählung, die an die Abenteuer von Isa in den Bänden 1 bis 5 von François Bourgeons Kultsaga 'Reisende im Wind' anknüpft, und deren zweiter Teil im Frühjahr 2010 veröffentlicht wird.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Diese Fortsetzung von François Bourgeons wegweisender Comicreihe "Reisende im Wind" von 1979 kann Rezensent Sven Jachmann nur bejubeln. So ungewöhnlich neu und formerweiternd Bourgeons Erzählweise von Anbeginn war, so schonungslos er mit seinem Sittengemälde des 18. Jahrhunderts, mit dem Blick auf Kolonialismus und Sklaverei die Kehrseite der Aufklärung beleuchtete, so konsequent und plausibel, findet Jachmann, setzt der Autor den Zyklus nun fort. Indem er seine Figuren ins Amerika des Sezessionskriegs versetzt, schafft er laut Jachmann eine Art materialistisch geerdeten Western, einen epochale Abgesang, der den Menschen als Ware, den Krieg als moralischen Ausnahmezustand und Herrschaft als einzige historische Konstante zeigt. Jachmann freut sich schon auf einen weiteren Zyklus aus Bourgeons Feder, der dann bis in die Gegenwart reicht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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