Mit diesem zweiten Buch über biblische Frauengestalten stellen die Herausgeberinnen das Gebet von Frauen in den Mittelpunkt. Frauen wissen, daß sie etwas zu sagen haben aus ihrer Gottesbeziehung heraus, aus ihren Lebenserfahrungen als Christinnen, als Mitglieder der Gemeinde. Doch in der Bibel sind Frauen nur spärlich als Betende vorgestellt, im Neuen Testament steht Maria mit ihrem Magnificat sogar ganz allein da. Frauentexte - wenn es sie denn gegeben hat - haben den Weg in die Bibel nicht gefunden; dadurch scheinen Frauen als Beterinnen stumm, unsichtbar gemacht. Doch Frauen beten - wie auch immer ihre Lebensumstände sind. Sie orientieren sich dabei an Klage und Lob aus vergangenen Jahrhunderten und Jahrtausenden, genauso finden sie aber auch ihre eigenen Worte und ihren eigenen Ausdruck. In Geschichten und Gebeten zu 31 Frauengestalten des Alten und Neuen Testaments suchen die Autorinnen nach dem Ungesagten, das zwischen den Zeilen der biblischen Texte hätte stehen können. Die Autorinnen zeigen, wie sich das persönliche Gebet am Gebet biblischer Frauen formen kann. Sie zeigen, daß sich Frauen als Betende neu entdecken, daß sie so beten, wie es ihrem heutigen Empfinden entspricht - privat genauso wie in Frauen- und Gemeindegottesdiensten oder in der Frauengruppe.