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Warum erregt uns manches und warum lässt uns vieles kalt?
Anscheinend reagieren wir auf ästhetische Angebote - ein Kunstwerk, ein Gesicht - nur mit Zustimmung oder Ablehnung. Etwas gefällt, ist schön oder eben nicht. Tatsächlich begegnen wir dem Ästhetischen aber mit unterschiedlichen Empfindungen. Die Erfahrungen des Schönen oder Hässlichen bilden nur Extreme in einer Reihe von oft diffusen Befindlichkeiten.
Auch die klassische Ästhetik seit Kant hat die Wahrnehmung und Beurteilung des Ästhetischen auf wenige Dimensionen eingeschränkt: auf das Schöne und das Erhabene, auf das, was ohne
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Produktbeschreibung
Warum erregt uns manches und warum lässt uns vieles kalt?

Anscheinend reagieren wir auf ästhetische Angebote - ein Kunstwerk, ein Gesicht - nur mit Zustimmung oder Ablehnung. Etwas gefällt, ist schön oder eben nicht. Tatsächlich begegnen wir dem Ästhetischen aber mit unterschiedlichen Empfindungen. Die Erfahrungen des Schönen oder Hässlichen bilden nur Extreme in einer Reihe von oft diffusen Befindlichkeiten.
Auch die klassische Ästhetik seit Kant hat die Wahrnehmung und Beurteilung des Ästhetischen auf wenige Dimensionen eingeschränkt: auf das Schöne und das Erhabene, auf das, was ohne jedes Interesse unser Wohlgefallen oder Missfallen hervorrufen kann. Was die Affekte erregen und die Sinne anstacheln wollte, blieb suspekt. Anstelle von Reiz und Rührung setzten Kunst und Ästhetik der Moderne Schock und Betroffenheit. Leicht wird dabei übersehen, dass wir Kunsterfahrungen in andere Kategorien kleiden als unsere ästhetischen Alltagsbegegnungen. Ziel des Buches ist es, die Vielfalt ästhetischer Empfindungs- und Erfahrungsmöglichkeiten gegen die Beschränkungen durch die Kunsttheorien der Moderne zu behaupten. Gleichzeitig versucht der Autor, diese Empfindungen auf den Begriff zu bringen.
An Begriffspaaren wie dem Interessanten und dem Banalen, dem Spannenden und dem Langweiligen, dem Reizenden und dem Gleichgültigen, dem Rührenden und dem Distanzierten, dem Erhabenen und dem Lächerlichen, dem Schockierenden und dem Konformen, dem Progressiven und dem Reaktionären, aber auch dem Schönen und Hässlichen, wird gezeigt, zwischen welchen Polen unsere Empfindungen schwanken.
Autorenporträt
Konrad Paul Liessmann, geb. 1953 in Villach, Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Wien, Professor am Institut für Philosophie der Universität Wien, Essayist, Literaturkritiker und Kulturpublizist. Zahlreiche wissenschaftliche und essayistische Veröffentlichungen zu Fragen der Ästhetik, Kunst- und Kulturphilosophie, Gesellschafts- und Medientheorie, Technikphilosophie, Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts. Er erhielt 2004 den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln.