Die Theologie und damit die Christen stehen in der Verantwortung, aus dem Zentrum ihres Glaubens heraus - J.B. Metz bezeichnet dies als die "memoria passionis" - Welt zu deuten und zu gestalten. Das Gedächtnis des Leidens, des Todes und der Auferstehung Jesu verbindet diese eine Passion mit den vielen Passionen der Menschheit und öffnet das Gottesgedächtnis der biblischen Traditionen für die kulturell und religiös pluralistischen Lebenswelten. Die Einheit von Gottes- und Nächstenliebe als jüdisches Erbe meint Gottesleidenschaft und Mitleidenschaft, ist politische Mystik der Compassion. In dieser können die Leidenserfahrungen der Welt gesammelt, vor der Verzweiflung und dem Vergessen bewahrt, durch solidarische Praxis zu neuer Hoffnung ermutigen. Ein solidarisches Leidensgedächtnis könnte die Weltreligionen in gemeinsam geübter Weltverantwortung verbinden.
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