In diesem Buch werden aus Interviews mit Gymnasial- und Gesamtschullehrer_innen in der Logik der Dokumentarischen Methode vier Typen von Lehrer_innenorientierungen zu Bildungs(un-)gerechtigkeit rekonstruiert:-Im wissenschaftsorientierten Typ wird Bildungs(un-)gerechtigkeit beruflich zurückgewiesen.-Im schüler_innenorientierten Typ wird Bildungsungerechtigkeit als den Berufsalltag leitendes Problem markiert.-Im stressorientierten Typ wird Bildungs(un-)gerechtigkeit als zusätzlicher Stressor im Berufsalltag herausgestellt.-Im grenzorientierten Typ wird Bildungsungerechtigkeit entlang eigener Grenzen beruflich problematisiert. Neben der Erkenntnis von vier verschiedenen modi operandi im Umgang mit Bildungs(un-)gerechtigkeit im Lehrer_innenberuf an Gymnasien und Gesamtschulen wird das Wording als zentral herausgestellt, um Kategorisierungen, Bewertungen und Reifizierungspotenzial aus dem Konzept zu nehmen.Zudem sind eine Reflexion der eigenen Berufsbiografie und sozialer Positionierungen sowie die Inszenierung des eigenen beruflichen Ethos wichtig, um (Nicht-)Passungskonsequenzen im schulischen Kontext zu verringern.