Kein anderer hat sich so viele Herausforderungen gesucht wie er: Steve Fossett, der seit Anfang September in der Wüste von Nevada verschollen ist. 1995 hatte er als erster Solo-Ballonfahrer den Pazifischen Ozean überquert. 2005 kam er mit seinem Spezialflugzeug Global Flyer als erster Pilot in 67 Stunden allein und ohne Zwischenstopp um die Erde; 2006 schaffte er einen neuen Langstreckenrekord im Fliegen, ebenfalls ohne Begleitung oder Unterbrechung. Auch zu Wasser und zu Land hat er etliche Bestmarken aufgestellt; er erreichte sechs der Seven Summits und machte mit der schnellsten Atlantiküberquerung unter Segeln von sich reden. Jetzt erscheint das Vermächtnis des erfolgreichen Unternehmers, der es mit eisernem Willem und knallhartem Training ganz nach oben schaffte.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.03.2008Gesehen und gelesen
3. September 2007, ein Flugplatz in der Wüste von Nevada: Steve Fossett startet mit einer kleinen Maschine zu einem eigentlich ganz normalen Erkundungsflug – und verschwindet spurlos. Zwei Wochen suchen Rettungskräfte in einem 52 000 Quadratkilometer großen Gebiet nach dem 63-Jährigen, ohne ein Lebenszeichen zu finden – am 15. Februar 2008 schließlich wird Steve Fossett auf Antrag seiner Frau Peggy für tot erklärt.
Das bis heute rätselhafte Ende eines ungewöhnlichen und abenteuerlichen Lebens – das Leben eines Mannes, dessen geschäftliches Talent ihn millionenschwer werden ließ und ihm damit die Grundlage gab, scheinbar Unmögliches möglich zu machen. „Rekordjagd” heißt die jetzt in deutscher Sprache erschienene Autobiographie, mit der Steve Fossett seine Abenteuer und Rekorde in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Drehbuchautor Will Hasley ein Jahr vor seinem Verschwinden nachgezeichnet hat. Ob es 1995 die erste Solo-Ballonfahrt über den Pazifik war, 2002 die Umrundung der Erde mit dem Ballon, 2005 der Flug in 67 Stunden nonstop um den Globus, das Durchschwimmen des Ärmelkanals und vieles andere Verwegene mehr – Steve Fossett erzählt in seinem Buch auf angenehme, weil unaufgeregte Weise von seinen Abenteuern, von den Problemen, aber auch von seiner Angst und der notwendigen Demut gegenüber der Natur.
Sympathisch vor allem ist, dass sich Fossett nicht, wie im ersten Moment zu vermuten wäre, auf den oft missbrauchten Sockel eines amerikanischen Helden hebt. „Dass meine Vorhaben gefährlich sind, empfinde ich als Nachteil. Einen großen Teil meiner Anstrengungen widme ich der Verminderung des Risikos” – mit diesem Zitat erinnert Richard Branson, selbst auf der Suche nach dem Unmöglichen, in seinem nach dem Verschwinden Fossetts nachgeschobenen Vorwort an seinen bewunderten Freund. Und: „Es fällt mir schwer, mich . . . zu verabschieden, weil ein Teil von mir immer noch hofft, dass er aus dieser harten, unerbittlichen Wüste zurückkehren wird.”op
Steve Fossett, Will Hasley: Rekordjagd – Die Abenteuer meines Lebens; Malik Verlag; 384 Seiten; 16 Seiten Farbbildteil; 22,90 Euro.
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3. September 2007, ein Flugplatz in der Wüste von Nevada: Steve Fossett startet mit einer kleinen Maschine zu einem eigentlich ganz normalen Erkundungsflug – und verschwindet spurlos. Zwei Wochen suchen Rettungskräfte in einem 52 000 Quadratkilometer großen Gebiet nach dem 63-Jährigen, ohne ein Lebenszeichen zu finden – am 15. Februar 2008 schließlich wird Steve Fossett auf Antrag seiner Frau Peggy für tot erklärt.
Das bis heute rätselhafte Ende eines ungewöhnlichen und abenteuerlichen Lebens – das Leben eines Mannes, dessen geschäftliches Talent ihn millionenschwer werden ließ und ihm damit die Grundlage gab, scheinbar Unmögliches möglich zu machen. „Rekordjagd” heißt die jetzt in deutscher Sprache erschienene Autobiographie, mit der Steve Fossett seine Abenteuer und Rekorde in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Drehbuchautor Will Hasley ein Jahr vor seinem Verschwinden nachgezeichnet hat. Ob es 1995 die erste Solo-Ballonfahrt über den Pazifik war, 2002 die Umrundung der Erde mit dem Ballon, 2005 der Flug in 67 Stunden nonstop um den Globus, das Durchschwimmen des Ärmelkanals und vieles andere Verwegene mehr – Steve Fossett erzählt in seinem Buch auf angenehme, weil unaufgeregte Weise von seinen Abenteuern, von den Problemen, aber auch von seiner Angst und der notwendigen Demut gegenüber der Natur.
Sympathisch vor allem ist, dass sich Fossett nicht, wie im ersten Moment zu vermuten wäre, auf den oft missbrauchten Sockel eines amerikanischen Helden hebt. „Dass meine Vorhaben gefährlich sind, empfinde ich als Nachteil. Einen großen Teil meiner Anstrengungen widme ich der Verminderung des Risikos” – mit diesem Zitat erinnert Richard Branson, selbst auf der Suche nach dem Unmöglichen, in seinem nach dem Verschwinden Fossetts nachgeschobenen Vorwort an seinen bewunderten Freund. Und: „Es fällt mir schwer, mich . . . zu verabschieden, weil ein Teil von mir immer noch hofft, dass er aus dieser harten, unerbittlichen Wüste zurückkehren wird.”op
Steve Fossett, Will Hasley: Rekordjagd – Die Abenteuer meines Lebens; Malik Verlag; 384 Seiten; 16 Seiten Farbbildteil; 22,90 Euro.
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