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In einer digitalen Gegenwart, in der Fakten medial immer neu (auch halbwahr oder 'postfaktisch') erzählt werden, stellt sich mitunter ein Relativitätsverständnis ein, demzufolge Aussagen (z.B. über moralische und politische Sachverhalte, Wissensbestände und Erkenntnisse) keine absolute Geltung besitzen. Wert- und Moralvorstellungen scheinen im globalen Horizont nur noch in einem ökologisch, ökonomisch und sozial komplexen Beziehungsgefüge entwickelt werden zu können. Diese Dynamik der Relativität spitzt sich in bildungstheoretischer Perspektive noch zu. Relativität erscheint hier zugleich als…mehr

Produktbeschreibung
In einer digitalen Gegenwart, in der Fakten medial immer neu (auch halbwahr oder 'postfaktisch') erzählt werden, stellt sich mitunter ein Relativitätsverständnis ein, demzufolge Aussagen (z.B. über moralische und politische Sachverhalte, Wissensbestände und Erkenntnisse) keine absolute Geltung besitzen. Wert- und Moralvorstellungen scheinen im globalen Horizont nur noch in einem ökologisch, ökonomisch und sozial komplexen Beziehungsgefüge entwickelt werden zu können. Diese Dynamik der Relativität spitzt sich in bildungstheoretischer Perspektive noch zu. Relativität erscheint hier zugleich als ein Bildungsziel, das aus der notwendigen Einsicht in die Bedingtheit und Perspektivität von Erkenntnissen, Überzeugungen und Wertesystemen in einer pluralen und demokratischen Gesellschaft erwächst. Dieses Ziel steht jedoch stets in Spannung zu den institutionellen Rahmungen, in denen Bildungsprozesse stattfinden. Der vorliegende Band stellt einen ersten Versuch dar, sich dem Relativitätsproblem in der Bildung in einer interdisziplinären fachdidaktischen Perspektive zu nähern. Deutlich wird, dass sich Orientierung und Gewissheiten nur in bewusster Aufnahme und Reflexion des Relativitätsproblems in konkreten fachlichen Bildungskontexten gewinnen lassen.
Autorenporträt
Abraham, UlfUlf Abraham ist Inhaber des Lehrstuhls für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Studium der Germanistik und Anglistik für das Lehramt an Gymnasien an den Universitäten Erlangen und Freiburg i. Br., Referendariat und vier Jahre Schuldienst; Dissertation (1985) über Recht und Schuld im Werk Kafkas; Habil. (1994) über Geschichte und Systematik der Rede vom Stil in der Deutschdidaktik; Publikationen u. a. zu Literaturdidaktik und literarischem Lernen, zu Filmen im Deutschunterricht und zur Schreibdidaktik, Schwerpunkt literarisches Schreiben. Gastprofessuren an der Emory University Atlanta, GA (2004) und der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (2009). Mitherausgeber der Zeitschrift "Praxis Deutsch" (seit 2002). Erster Vorsitzender des Fachverbandes "Symposion Deutschdidaktik" 2008-2012.

Badawia, TarekBadawia, Tarek, Prof. Dr. phil., Lehrstuhl für Islamisch-Religiöse Studien mit Schwerpunkt Religionspädagogik/Religionslehre an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Arbeitsgebiete: Theologie und Bildung, Theorie und Praxis des Islamischen Religionsunterrichts, praktische Theologie der muslimischen Seelsorge, Religion, Extremismus und Gewalt.

Bartosch, RomanBartosch, Roman, Juniorprofessor Dr. phil., Universität zu Köln, Promotion an der Universität Duisburg-Essen zum Erkenntnispotenzial und ethischer Wirkmächtigkeit von Literatur, Lehr- und Forschungsaufenthalt an der University of Bath (UK) und Mitarbeit an den Universitäten Duisburg-Essen und Köln, Praxissemesterbeauftragter sowie Moderator des Fachverbunds Englisch und Moderne Fremdsprachen der Ausbildungsregion Köln, Mitglied im Vorstand des Interdisziplinären Forschungszentrums für Didaktiken der Geisteswissenschaften (IFDG) Köln, Fortbildungstätigkeit im Bereich Inklusion im Englischunterricht, Arbeitsschwerpunkte: englische Literatur- und Kulturdidaktik, Inklusive Bildung im Englischunterricht, Erziehung zur Nachhaltigkeit, Inter- und Transkulturelles Lernen.