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With its deep roots and global scope, the capitalist system seems universal and timeless. The framework for our lives, it is a source of constant change, sometimes measured and predictable, sometimes drastic, out of control. Yet what is now ubiquitous was not always so. Capitalism was an unlikely development when it emerged from isolated changes in farming, trade, and manufacturing in early-modern England. Astute observers began to notice these changes and register their effects. Those in power began to harness these new practices to the state, enhancing both. A system generating wealth,…mehr

Produktbeschreibung
With its deep roots and global scope, the capitalist system seems universal and timeless. The framework for our lives, it is a source of constant change, sometimes measured and predictable, sometimes drastic, out of control. Yet what is now ubiquitous was not always so. Capitalism was an unlikely development when it emerged from isolated changes in farming, trade, and manufacturing in early-modern England. Astute observers began to notice these changes and register their effects. Those in power began to harness these new practices to the state, enhancing both. A system generating wealth, power, and new ideas arose to reshape societies in a constant surge of change. Approaching capitalism as a culture, as a historical development that was by no means natural or inevitable, Joyce Appleby gives us a fascinating introduction to this most potent creation of mankind from its origins to its present global reach.
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Autorenporträt
Joyce Appleby (1929-2016) was a professor of history emerita at UCLA, the author of Shores of Knowledge, The Relentless Revolution, and the coauthor of Telling the Truth about History, among many other works. A former president of the American History Association, she was awarded the 2009 Arthur M. Schlesinger, Jr. Prize for distinguished writing in American history from the Society of American Historians.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.05.2011

Wirtschaftsbücher
Die Kehrseite
steten Wachstums
Kapitalismus ist in unserer Welt so allgegenwärtig wie das Wetter und überdies auch ein ähnlich ergiebiges Gesprächsthema. Nicht nur, dass Geld heute immer mehr zum Maß aller Dinge gerät. Der Kapitalismus wird auch verantwortlich gemacht für alles Gute oder Schlechte – je nach politischem Standpunkt. Doch im Gegensatz zum Wetter passiert Kapitalismus nicht naturgesetzlich. Eines der großen Menschheitsrätsel ist vielmehr die Frage, warum die Menschen jahrtausendelang in einer agrarischen Ordnung verharrten, um im 15. und 16. Jahrhundert plötzlich zu Expeditionen ins Unbekannte aufzubrechen, die Landwirtschaft zu revolutionieren, Erfindungen zu machen und dabei festzustellen, dass Geld zu Kapital wird, wenn man es zur Geldvermehrung einsetzt?
Die US-Historikerin Joyce Appleby liefert uns Antworten, auf fast 700 Seiten. Trotz des Umfangs ist ihr Buch kein Historienschinken, denn die Autorin fokussiert auf wichtige Entwicklungen in der Welt, die dem Kapitalismus seine charakteristische Form verliehen. Sie führt den Leser nach Großbritannien, Deutschland und in die USA, behandelt Industriespionage, Erfindergenies und Nationalismus. So beweist sie: Kapitalismus ist nicht nur ein ökonomisches Phänomen, sondern vor allem ein kulturelles.
Der Wandel, den der Kapitalismus auslöste, war dramatisch: Plötzlich war die soziale Position der Menschen nicht mehr nur durch Geburt und feudale Strukturen definiert, sondern auch über seine wirtschaftliche Leistung. Selbst wenn sich das Bewusstsein erst Anfang des 19. Jahrhundert durchsetzte, „dass die Zukunft mehr sein würde als eine mechanische Reproduktion der Vergangenheit“, hat doch kaum eine Entwicklung die Menschheit mehr geprägt, als die „unbarmherzige Revolution“ des steten Wirtschaftswachstums.
In Applebys Augen ist die Geschichte des Kapitalismus die der gesamten Neuzeit und damit auch die ihrer Debatten: Warum sorgt Kapitalismus zwar für eine Zunahme des allgemeinen Wohlstands, nicht aber für seine gerechte Verteilung? Was fangen wir an mit einem System, das Exzesse wie Sklavenarbeit, Ausbeutung und Umweltverschmutzung zulässt? Ist es in Ordnung, alle menschlichen Antriebskräfte – unsere Ängste, unsere Gier und unseren Wunsch nach Status – auf ökonomische Expansion zu richten? Appleby bezieht als Wissenschaftlerin selbst keine Stellung, führt uns aber gedanklich von Adam Smith über Karl Marx und Alexis de Tocqueville zu Max Weber und Joseph Schumpeter.
Appleby findet, dass nicht nur Marx die Fakten falsch interpretiert, sondern auch Smith: Denn die Entstehung des Kapitalismus sei keineswegs unaufhaltsam oder vorherbestimmt gewesen, und eine kapitalistische Geisteshaltung gehöre auch keineswegs zur Grundausstattung des Menschen. Kapitalismus sei vielmehr „das Produkt einer historischen Entwicklung und kein Abbild universeller Prinzipien“. Deswegen sei der kapitalistische Prozess steuerbar, selbst wenn wir mit der jüngsten Krise gerade die Folgen einer hochgradig libertinären Phase überstanden haben. „Das Subprime-Debakel weist uns darauf hin, wie schwierig es ist, die unablässige kapitalistische Revolution in einem stabilen Rahmen zu halten“, so Appleby. „Die Revolution setzt sich fort. Aber sie ist nicht blind.“
Ziel des gut erzählten Buches ist für die Historikerin, uns neugierig zu machen „auf ein System, das uns allzu vertraut erscheint“, denn begreifen könnten wir nur, was wir auch hinterfragen. Dieses Ziel hat Appleby erreicht und uns ein faktenreiches Werk beschert, das uns die Zukunft verstehen lehrt, indem es die Vergangenheit erklärt. Barbara Bierach
Joyce Appleby: Die unbarmherzige Revolution. Eine Geschichte des Kapitalismus. Aus dem Englischen von Ute Gräber-Seißinger. Murmann Verlag, Hamburg 2011. 686 Seiten. 36 Euro.
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