Die Monographie über das deutsche Werk Paul Tillichs beschäftigt sich mit einer der zentralen Fragen, welche sich Philosophie und Religion immer wieder zu stellen hat: mit der Frage nach der Wahrheit der Religion. Die Arbeitshypothese besagt, daß für Tillich die Frage nach der Wahrheit der Religion eine Frage nach dem geschichtlich bedingten Sinnvollzug ist und nur auf dem Boden des Religiösen philosophisch sinnvoll gestellt und beantwortet werden kann, wenn sich Philosophie und Religion als Hinweis auf das Unbedingte erweisen und darin ihre eigene Grenze erkennen. Weiß geht von der doppelten Prämisse aus, daß Tillich, zumindest in seiner deutschen Zeit, primär religionsphilosophisch zu erfassen und zu begreifen ist, sowie es für Tillich nur eine Wahrheit gibt. Diese eine Wahrheit ist durch die mögliche Synthese zwischen Offenbarungslehre und Philosophie, Gott und Welt, Religion und Kultur religionsphilosophisch zu schaffen.Anhand der zentralen Begrifflichkeiten Tillichs sowie durch die Theorie des (geschichtlich zu vermittelnden) Sinnes als Grund und Abgrund des Menschseins gelingt es, die Arbeitshypothese nachzuweisen, wobei Religion und Philosophie getragen sind von Schicksal als positive, umwandelnde Kraft. Dadurch ist es möglich, die Vereinigung zwischen Kultur und Religion religionsphilosophisch durch das Stehen des Logos im Kairos zu veranschaulichen. Religionsphilosophie, die durch Tillich inspiriert ist, wird auch in Zukunft diese universale Synthese anzustreben haben. Ob dies, wie bei Tillich, durch ein Stehen zwischen Idealismus, Phänomenologie und Existenzialismus als philosophisches Grundgerüst noch möglich ist, werden Fragen der (religionsphilosophischen) Zukunft sein.Diss. Frankfurt/M. 1999.
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