Ausgehend von Begriffen wie Identität und Ethnizität werden deutschsprachige Konfessionen in den USA untersucht. Das Gesangbuch spiegelt den deutsch-englischen Sprachwechsel im Laufe des 19. Jhs. Pennsylvania war eine konservative 'Insel'; im 'Mittleren Westen' hatte die 'Lutheran Church' eine heftige Auseinandersetzung um das "Deutsche Gesangbuch" (1849). Die 'Missouri Synod' behauptete sich weiterhin 'kirchendeutsch', aber das 20. Jh. kennt eine neue künstliche 'Bindestrich-Ethnizität' und eine 'ethnic church'. - Hier schlägt die Volksliedforschung Brücken zur Hymnologie. Drei Liedbeispiele,…mehr
Ausgehend von Begriffen wie Identität und Ethnizität werden deutschsprachige Konfessionen in den USA untersucht. Das Gesangbuch spiegelt den deutsch-englischen Sprachwechsel im Laufe des 19. Jhs. Pennsylvania war eine konservative 'Insel'; im 'Mittleren Westen' hatte die 'Lutheran Church' eine heftige Auseinandersetzung um das "Deutsche Gesangbuch" (1849). Die 'Missouri Synod' behauptete sich weiterhin 'kirchendeutsch', aber das 20. Jh. kennt eine neue künstliche 'Bindestrich-Ethnizität' und eine 'ethnic church'. - Hier schlägt die Volksliedforschung Brücken zur Hymnologie. Drei Liedbeispiele, "Ich bin getauft auf deinen Namen...", "Mit Ernst, ihr Menschenkinder..." und "Wer nur den lieben Gott lässt walten...", dokumentieren mit ihren Varianten die Möglichkeiten (und Grenzen) typologischer Textanalyse. - Die Untersuchung im Rahmen eines Forschungsprojekts der Alexander-von-Humboldt-Stiftung schliesst eine Dokumentation deutscher und deutsch-amerikanischer Kirchengesangbücher ein.
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Autorenporträt
Der Autor: Otto Holzapfel, geb. 1941, Promotion 1969, Habilitation 1984, lehrt Deutsche Volkskunde und Skandinavische Volks- und Landeskunde an der Universität in Freiburg i.Br. Bis 1996 war er Leiter des Deutschen Volksliedarchivs (Freiburg), dem er sich seit 1970 verbunden fühlt. Zu seinen Hauptwerken gehören Volksballadeneditionen, Arbeiten zur Folkloristik und grenzüberschreitenden Kulturgeschichte, zur abendländischen Mythologie und deutschen und skandinavischen Volksliedforschung. Er ist Herausgeber des «Jahrbuchs für Volksliedforschung» (erscheint seit 1928) und der «Studien zur Volksliedforschung» (seit 1986) bzw. der vorliegenden Reihe der «Deutschen Volkslieder mit ihren Melodien» (erscheint seit 1935).
Rezensionen
"... die Untersuchung [ist] eine Bereicherung für jeden, der sich für die Frage interessiert, was mit europäischem Kulturgut nach der Verpflanzung geschieht, und eine Fundgrube für den Amerikakundler, den Hymnologen, den Musikethnologen, den Soziologen.den Soziologen." (Ada Kadelbach, Lied und populäre Kultur. Jahrbuch des Deutschen Volksliedarchivs) "Ce maître livre s'adresse aussi bien aux hymnologues, aux poètes et aux théologiens, qu'aux psychologues et aux sociologues: tous, à des titres divers, y trouveront un enrichissement considérable et matière à réflexion pluridisciplinaire." (Edith Weber, Cahiers de sociologie économique et culturelle / Ethnopsychologie)
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