Die Aufklärung entfaltet im 18. Jahrhundert ihre säkularisierende Wirkung - und einige Intellektuelle reagieren darauf aus religiöser Motivation heraus mit produktivem Widerspruch: Sie versuchen, in kreativer Weise die Religion wieder in ihre das Denken und Verhalten der Menschen prägende Rolle einzusetzen und begründen damit die Frühromantik. Diese These wird anhand der Aussagen aller Autoren der literarischen Frühromantik zur bildenden Kunst überprüft. Die Fehler der bisherigen Forschung - ihr Mangel an sinnvoller Begrifflichkeit und umfassender Empirie, an Verallgemeinbarkeit und Akzeptanz des Motivationsfaktors Religion - werden dabei nach Möglichkeit vermieden. In der abschließenden Erklärung offenbart sich der tiefere Grund für den romantischen Widerstand gegen die Aufklärung in der großen Bedeutung der Religion für Lebensglück und wahres Menschsein. Diese Studie ist die erste in der Romantikforschung, die die Haltung der literarischen Frühromantik zur bildenden Kunst umfassend untersucht, sie ist in Umfang und Tiefe für ihren Gegenstand ein Grundlagenwerk für Germanisten und Kunsthistoriker.
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