Die historisch-archivalische Studie beschäftigt sich mit den Auswirkungen der aufklärerischen Reformprogramme Josephs II. und Ignaz Heinrich von Wessenbergs auf populäre Ausdrucksformen religiöser Bedürfnisse. Sie konzentriert sich auf ehemals vorderösterreichische Gebiete des Oberrheins und auf Vorarlberg. An religiösen Volksbräuchen wird das Spannungsverhältnis zwischen Steuerungsmechanismen der Obrigkeit und Verhaltensformen der Bevölkerung untersucht. Dabei stehen die parallel verlaufenden Entwicklungsprozesse der Ideen- und der Mentalitätengeschichte im Blickpunkt. Die Ergebnisse liefern Einblicke in das Zusammenwirken gruppenspezifischer Bedürfnisse und kollektiver Entwicklungen innerhalb einer Gesellschaft.