An welche Arten von Vorverständnis kann die Sprache der Religion heute in der Kultur überhaupt anknüpfen? Jörg Lauster geht auf den Stand der klassischen Bibelhermeneutik ein und zeigt, dass deren Fragestellungen über die reine Textauslegung hinaus gehen, sich immer stärker auf die Gesamtheit der Überlieferungsgeschichte richten und notwendigerweise einmünden in eine umfassende Hermeneutik unserer Lebenswelt. Religiöse Elemente, so zeigt sich, sind in vielen Versatzstücken des kulturellen Kontextes vorhanden, man muss sie nur zum Sprechen bringen und ihre lebensdeutende Funktion freilegen.