Gegenüber einem antithetischen Verständnis von Religion und Moderne (die Moderne wird Religion allmählich beseitigen) ist festzustellen: Religion verschwindet nicht, sie ist in vielen kulturellen, individuellen und gesellschaftlichen Bezügen vital präsent. Religion reicht zwangsläufig weiter als die Religion der Kirchen. Anstatt sich als Säkularisierungsopfer zu verstehen, liegt die Herausforderung der Zeit für die Kirche darin, ob und wie sie sich auf die veränderte Religionspräsenz einlassen will. Die Kirche, so die Hauptthese dieses Buches, hat etwas zu bieten angesichts der religiösen Suche, die in der Moderne nicht nachläßt.