Kommt der Prozess einer Verdrängung der Religion aus der Öffentlichkeit moderner Gesellschaften an ein Ende? Muss die Annahme korrigiert werden, dass Modernisierung mit religiöser Erosion einhergeht? Zwar ist Religion in den weitgehend säkularisierten Gesellschaften (West- und Mittel-)Europas vor allem im Bereich individueller Sinnfindung antreffbar. Je unübersichtlicher eine von ständigen Veränderungen geprägte Gesellschaft wird, umso notwendiger werden offenkundig kulturelle Widerlager, die eine Vergewisserung der persönlichen Identität ermöglichen. Ermöglichen. Aber immer öfter gelingt der Religion auch die Rückkehr in die politische und mediale Öffentlichkeit nicht nur als Sache des privaten Erlebens, sondern auch als Medium der Darstellung sozialer Differenzen, des Austragens sozialer Konflikte und des Kampfes um öffentliche Anerkennung religiöser Überzeugungen. In welcher Weise eine liberale Demokratie auf 'postsäkulare' Konstellationen von Religion und Gesellschaft Rücksicht nehmen muss, ist eine Leitfrage des Bandes, der die 'Wiederkehr der Religion' in ihrer politischen Bedeutung diskutiert und nach einem angemessenen begrifflichen und theoretischen Verständnis 'öffentlicher' Religion fragt.
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