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Gleich mit der Einführung des Radios in Deutschland waren religiöse Sendungen fester Programmbestandteil der Sender. Das Radio sollte nach Vorstellung der Kirchen zu einem Instrument der Volks- und Volk-Bildung werden. Der Modernisierungsschub, den das neue Medium in Richtung auf Pluralisierung, Privatisierung und Individualisierung der Gesellschaft bewirkte, wurde von den Kirchen allerdings unterschätzt. Dies zeigt sich besonders an Texten und an der Form der sogenannten Morgenfeiern. Nicht nur Vertreter der beiden großen Konfessionen, sondern auch sozialistische Freidenker und…mehr

Produktbeschreibung
Gleich mit der Einführung des Radios in Deutschland waren religiöse Sendungen fester Programmbestandteil der Sender. Das Radio sollte nach Vorstellung der Kirchen zu einem Instrument der Volks- und Volk-Bildung werden. Der Modernisierungsschub, den das neue Medium in Richtung auf Pluralisierung, Privatisierung und Individualisierung der Gesellschaft bewirkte, wurde von den Kirchen allerdings unterschätzt. Dies zeigt sich besonders an Texten und an der Form der sogenannten Morgenfeiern. Nicht nur Vertreter der beiden großen Konfessionen, sondern auch sozialistische Freidenker und Nationalsozialisten gestalteten solche Rundfunkfeiern. Öffentliche Rhetorik traf damit unvermittelt auf eine private Rezeptionssituation. Mit Hilfe des mentalitätsgeschichtlichen und des diskurstheoretischen Ansatzes eröffnet die Arbei einen neuen Zugang zum Verständnis des Nationalsozialismus als Religion. Angesichts einer Theoriedebatte, die den Nationalsozialismus vornehmlich als ästhetisches Phänomen betrachtet, ist die Herausarbeitung der relilgiösen Dimension ein innovativer Beitrag zur Zeitgeschichte.