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Religion und Kultur
Europa 1500-1800
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Die Religion war eine prägende Kraft in der Geschichte der Frühen Neuzeit. Sie durchdrang alle Bereiche des Lebens, von der Alltagswelt der "kleinen Leute" bis zu den politischen Herrschaftssystemen. Kaspar von Greyerz legt erstmals eine grundlegende Kultur- und Sozialgeschichte der Religion im Europa der Frühen Neuzeit vor. Religion wird darin als kulturelles Phänomen betrachtet, der Blick richtet sich weit über den Bereich des Religiösen hinaus auf kulturelle und gesellschaftliche Zusammenhänge. Mit der Reformation endete die Einheit des christlichen Glaubens, es entstanden mehrere Ko...
Die Religion war eine prägende Kraft in der Geschichte der Frühen Neuzeit. Sie durchdrang alle Bereiche des Lebens, von der Alltagswelt der "kleinen Leute" bis zu den politischen Herrschaftssystemen. Kaspar von Greyerz legt erstmals eine grundlegende Kultur- und Sozialgeschichte der Religion im Europa der Frühen Neuzeit vor. Religion wird darin als kulturelles Phänomen betrachtet, der Blick richtet sich weit über den Bereich des Religiösen hinaus auf kulturelle und gesellschaftliche Zusammenhänge. Mit der Reformation endete die Einheit des christlichen Glaubens, es entstanden mehrere Konfessionen, die die weitere Entwicklung prägten. Neben den offiziellen Kirchen spielten Erneuerungsbewegungen und separatistische Gruppen - zum Beispiel Pietisten, Puritaner oder Täufer - eine wichtige Rolle, ebenso Ausgestoßene wie Juden und Hexen. Und nicht zuletzt gehört die Religiosität des einfachen Volkes, die sich mit einer protestantischen oder katholischen Dogmatik nicht immer deckte, i n dieses Bild. Im 18. Jahrhundert verlor die Religion unter dem Einfluss der Aufklärung im öffentlichen Leben an Bedeutung. Der Trend zur Individualisierung und Privatisierung des Religiösen setzte sich, vor allem in den Bildungsschichten, endgültig durch. Kaspar von Greyerz bietet einen differenzierten und kenntnisreichen Überblick über eine Zeit, in der die Religion von einer Bedeutung war, die heute fremdartig wirkt. Umso wichtiger ist sein Buch für das Verständnis der Frühen Neuzeit.