Georg Simmels Schaffen war von der Frage geleitet, wie eine religiöse Lebensführung unter säkularen Vorzeichen noch möglich ist: Die Geldwirtschaft befreit das Individuum aus traditionalen Bindungen, doch weder die Ökonomie noch die althergebrachten religiösen Institutionen vermögen das noch verbleibende religiöse Begehren nach individueller Ganzheitlichkeit zu befriedigen. Sinnstiftung obliegt, einmal freigesetzt, nun dem auf sich gestellten Individuum selbst.
Pascal Bergers Studie zeichnet Simmels Perspektiven auf den Zusammenhang von Religion und Wirtschaft nach und leistet damit einen Beitrag zur soziologischen Theorien- und Ideengeschichte.
Pascal Bergers Studie zeichnet Simmels Perspektiven auf den Zusammenhang von Religion und Wirtschaft nach und leistet damit einen Beitrag zur soziologischen Theorien- und Ideengeschichte.
»Für Kenner der Materie ist die Studie mit Sicherheit ein Gewinn, weil sie tiefe Einblicke in den werkimmanenten Zusammenhang der oftmals recht heterogen anmutenden, eher unsystematisch angelegten Schriften Simmels gewährt und diesbezüglich auch mit manchem Fundstück aufwarten kann.«
Oliver Hidalgo, Neue Politische Literatur, 65 (2020) 20210308
Oliver Hidalgo, Neue Politische Literatur, 65 (2020) 20210308