Der historische Überblick über die markanten Positionen der Religionskritik und der Religionssoziologie leitet zur Analyse der Säkularisation als eines empirischen Phänomens über: Als allgemeine anthropologische Prozesse, das heißt, als generelle Akzente der menschlichen Konstruktion der Wirklichkeit, werden das Divinieren und das Profanieren vor allem mit Hilfe religionsgeschichtlicher und religionsvergleichender Fakten deutlich gemacht. Auf der Basis des empirisch orientierten kritischen Rationalismus erscheint der Mensch als ein Wesen, das die Komplexität der Wirklichkeit unter anderem in divinierenden und profanierenden Apperzeptionen zu begreifen sucht. Indem Religion das Extraordinäre faßbar macht, trägt sie - in Grenzen - zur Trivialisierung der Welt und so auch zur Auflösung ihrer selbst bei.