Alexander Löffler, Religionstheologie auf dem Prüfstand, Echter 2010, 300 Seiten, ISBN 978-3-429-03217-3
Dieses nicht leicht zugängliche Buch des Jesuiten Alexander Löffler, das wohl als Habilitationsschrift entstand, ist in mehrfacher Hinsicht für an Religion und vor allem am Dialog der
Religionen interessierte Menschen von Bedeutung.
Der selbst sehr stark einem Dialog der Religionen…mehrAlexander Löffler, Religionstheologie auf dem Prüfstand, Echter 2010, 300 Seiten, ISBN 978-3-429-03217-3
Dieses nicht leicht zugängliche Buch des Jesuiten Alexander Löffler, das wohl als Habilitationsschrift entstand, ist in mehrfacher Hinsicht für an Religion und vor allem am Dialog der Religionen interessierte Menschen von Bedeutung.
Der selbst sehr stark einem Dialog der Religionen aufgeschlossene Autor widmet sich zunächst einem katholischen Theologen, dem Jesuiten Jacques Dupuis (1923-2004) und seinem Werk. Dupuis gilt in Fachkreisen als einer der profiliertesten Religionstheologen der Gegenwart. Bekannt und auch entsprechend umstritten ist er geworden für eine Theologie, die einem offenen religiösen Pluralismus den Weg eben will und die die unterschiedlichen Religionen versteht als komplementäre und konvergierende Wege zum christlichen Heil.
Nach einer ausführlichen Darstellung der Theologie Dupuis’ stellt Alexander Löffler das Denken und das Selbstverständnis von zwei besonders in Europa sehr beliebten und geachteten Buddhisten vor, der im französischen Exil lebende vietnamesische Zen-Meister Thich Nhat Hanh, dessen spirituellen Bücher hierzulande mittlerweile mehr rezipiert werden als die entsprechende christliche Literatur und der vor allem durch seine große öffentlichen Auftritte, aber durch seine Bücher einem Millionenpublikum bekannte Dalai Lama.
An deren Denken überprüft er, ob die Theologie von Jacques Dupuis geeignet ist, mit dem religiösen Pluralismus ins Gespräch zu kommen. Löffler kommt bei aller Hochachtung des geschätzten Lehrers zu dem Schluss, dass sie „weder dem christlichen noch dem Selbstverständnis der nichtchristlichen Dialogpartner gerecht zu werden vermag“.
Am Werk des bisher wenig beachteten Theologen Joseph DiNoia OP erläutert Löffler im Anschluss, „wie aus christlicher Sicht eine Theologe der Religionen zu entwickeln ist, die dialogisch vorangeht und zugleich die Differenz respektiert.“
Das Buch ist für katholische und evangelische Theologen von großem Interesse, aber auch für alle, die, von der Spiritualität eines Dalai Lama oder Thich Naht Hanh angesprochen, dennoch ihre eigenen Wurzeln nicht verleugnen, sondern sie integrieren wollen.