Kein anderes Unterrichtsfach wird mit so vielen (An-)Fragen konfrontiert wie der Religionsunterricht. Seine Legitimität ist durch Grundgesetz und Landesverfassungen gesichert – zumindest solange die politische Meinungsbildung nichts Gegensätzliches beschließt. Aber um seine Legitimation wird heftig gestritten: Warum ist das Fach überhaupt pädagogisch oder theologisch notwendig, warum in dieser Form? Wie soll es organisatorisch und inhaltlich gestaltet werden? Dieses Werk bündelt die aktuelle Diskussion um den Religionsunterricht und öffnet Perspektiven für seine zukunftsfähige Positionierung. Die Beiträge namhafter evangelischer wie katholischer Autorinnen und Autoren leuchten das Feld aus. Grundfragen und Grundlagen Zunächst wird die Grundfrage nach dem Verhältnis von Pädagogik und Religion aus der Perspektive der Allgemeinen Pädagogik reflektiert. Aus religionspädagogischer Sicht werden anschließend die Beziehun- gen der Größen Bildung, Religion und Religionsunterricht ausgelotet. In einem eigenen Kapitel zeigen aktuelle Fragestellungen Perspektiven des RU insbesondere durch interreligiöse, wertorientierende und qualitätsbezogene Aspekte auf. Abschließend richtet sich der Blick auf Bereiche religiöser Bildung, die über den Religionsunterricht hinaus verweisen. Insgesamt entsteht ein Panorama, das einerseits den Religionsunterricht im Bildungsauftrag der Schule beheimatet und zum Teil neu und überraschend profiliert. Andererseits wird deutlich, wie sehr der Bildungsauftrag der Schule durch eine stärkere Beachtung des Faktors Religion Tiefenschärfe und pädagogische Struktur erhalten kann.