Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Institut für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit untersucht am Beispiel eines ausgewählten Märchens der Brüder Grimm ("Brüderchen und Schwesterchen", Kinder- und Hausmärchen (KHM) 11), inwiefern sich Bezüge zur Religion und zum Christentum im Text erhalten und in den verschiedenen Ausgaben des Textes verändert haben. Dabei wird untersucht, inwieweit es direkte Bezüge zur Religion gibt und ob beziehungsweise wie diese sich im Laufe der Zeit veränderten. Außerdem wird geprüft, ob es neben direkten Bezügen auch indirekte Verweise auf religiöse Themen gibt. Ausgangspunkt dabei ist die 1. Auflage von 1812, die mit der 2. Auflage von 1819, der 3. Auflage von 1837 und der Ausgabe letzter Hand von 1857 verglichen wird. Märchen haben bis heute eine große kulturelle Bedeutung in unserem Alltag. Einerseits sind sie immer noch in verschiedenen Medien wie Büchern, Filmen oder Hörspielen präsent und sind Teil der Unterhaltung. Andererseits prägen sie auch heute noch mit Motiven wie z.B. der bösen Fee, der Prinzessin, den Hexen oder unserer Vorstellung vom Wolf unsere Gesellschaft. Daher dürfen Märchen auch nicht hinsichtlich ihrer zentralen Stellung in Bezug auf die kindliche Entwicklung und Erziehung unterschätzt werden. Völlig zu Recht fasst daher Max Lüthi unter Verweis auf namhafte Pädagogen und Psychologen Märchen als "wertvolle Erziehungshilfe" auf. In den Märchen spielen Figuren, deren Charaktere und Verhalten ebenso eine Rolle wie Entwicklungen der Handlung und deren moralische Deutungen. Beachtet man noch den historischen Kontext, in dem die Sammlung der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm entstand, muss man feststellen, dass christliche Moralvorstellungen ein entscheidender Bestandteil von Erziehung waren.
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