Der Evolutionsforscher und Humanwissenschaftler Willy Obrist beleuchtet den grundlegenden Unterschied zwischen Religion und Religiosität: Religion als historisch gewachsenes soziokulturelles Gebilde, das aus der archaisch-mythischen Weltsicht hervorgegangen ist, und Religiosität als existenzielle menschlicher Haltung. In seinen früheren Schriften erbrachte Willy Obrist den Nachweis erbracht, dass im Europa der Neuzeit ein Evolutionsschritt des Bewusstseins stattgefunden hat, bei dem die archaisch-mythische Weltsicht von einer grundlegend neuen, empirisch-wissenschaftlich begründeten abgelöst wurde. Jetzt zeigt der Autor, wie Religiosität heute auch vor dem Hintergrund der neuen Weltsicht gelebt werden kann, weil das Bemühen um religiöse Haltung zum angeborenen Programm für die psychische Reifung von Homo sapiens gehört. Dazu unersucht Willy Obrist, wie das Know-how, das die verschiedenen Schulen der Spiritualität im Verlauf der Jahrhunderte erarbeitet haben, für die heutige Zeit aufgearbeitet werden kann.
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