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The sequel and companion volume to C.A. Bayly?s ground-breaking The Birth of the Modern World, 1780-1914, this wide-ranging and sophisticated study explores global history since the First World War, offering a coherent, comparative overview of developments in politics, economics, and society at large. _ Written by one of the leading historians of his generation, an early intellectual leader in the study of World History _ Weaves a clear narrative history that explores the themes of politics, economics, social, cultural, and intellectual life throughout the long twentieth century _ Identifies…mehr

Produktbeschreibung
The sequel and companion volume to C.A. Bayly?s ground-breaking The Birth of the Modern World, 1780-1914, this wide-ranging and sophisticated study explores global history since the First World War, offering a coherent, comparative overview of developments in politics, economics, and society at large.
_ Written by one of the leading historians of his generation, an early intellectual leader in the study of World History
_ Weaves a clear narrative history that explores the themes of politics, economics, social, cultural, and intellectual life throughout the long twentieth century
_ Identifies the themes of state, capital, and communication as key drivers of change on a global scale in the last century, and explores the impact of those ideas
_ Interrogates whether warfare was really the pre-eminent driving force of twentieth-century history, and what other ideas shaped the course of history in this period
_ Explores the causes behind the resurgence of local conflict,rather than global-scale conflict, in the years since the turn of the millennium
_ Delves into the narrative of inequality, a story that has shaped and been shaped by the events of the last hundred years
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Autorenporträt
C.A. Bayly (1945-2015) was Vere Harmsworth Professor of History in the University of Cambridge and a fellow of St. Catharine's College, Cambridge, from 1970 until 2015, and a leader in the field of global history. He won the Wolfson History Prize for his distinguished contribution to History in 2004 and received a knighthood for his services to the profession in 2007. Among his other significant works are The Birth of the Modern World: Global Connections and Comparisons, 1780-1914 (Wiley, 2004); Forgotten Armies: The Fall of British Asia, 1941-1945 (2005) and Forgotten Wars: Freedom and Revolution in Southeast Asia (2007), both co-authored with T.N. Harper; and Recovering Liberties: Indian Thought in the Age of Liberalism Empire (2012). He was a fellow of the British Academy, the Royal Historical Society, the Royal Society of Literature, and the Academia Europaea.In 2016 he became the first posthumous recipient of the Toynbee Prize.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Die Frage ist nicht, was hineingehört, sondern, was weggelassen werden muss
Das Vermächtnis eines bedeutenden Historikers: Christopher Baylys postum erschienenes Buch über das lange zwanzigste Jahrhundert

Als vor knapp fünfzehn Jahren Christopher Baylys "Die Geburt der modernen Welt", eine Globalgeschichte des neunzehnten Jahrhunderts, erstmals in englischer Sprache erschien, waren die Kritiker des Lobes voll. Und dies ganz zu Recht: Der in Cambridge lehrende Historiker, der zuvor grundlegende und höchst innovative Studien zur indischen Geschichte und zum britischen Weltreich vorgelegt hatte, setzte mit diesem rasch in viele Sprachen übersetzten Buch Maßstäbe für globalhistorische Darstellungen. Bayly behandelte auf gut fünfhundert Seiten nichts weniger als die Welt im Zeitraum zwischen etwa 1780 und dem Ersten Weltkrieg.

Dabei gelang es ihm auf beeindruckende Weise, den Verlockungen des Enzyklopädischen zu widerstehen und bei extremer Komprimierung unanschaulichen Schematismus zu vermeiden. Im Gegenteil: Deutungsstark, pointiert und in enger Tuchfühlung mit einer Vielzahl von historiographischen Debatten und konzeptionellen Ansätzen, legte Bayly zugleich einen höchst lesbaren und auch für Nichteingeweihte zugänglichen Text vor, der sich durch sein fein austariertes Gleichgewicht von Ernsthaftigkeit und Eleganz auszeichnete. Seither erlebte das Feld der Globalgeschichte zunächst einen beständigen Aufschwung, sah sich zuletzt aber verstärkt mit Kritik und Selbstkritik konfrontiert.

In seiner nun leider postum erschienenen, mit Spannung erwarteten Geschichte des zwanzigsten und frühen einundzwanzigsten Jahrhunderts geht Bayly einleitend auf neuere und ältere Beanstandungen gegenüber globalgeschichtlichen Herangehensweisen ein und schlägt dabei einen nüchternen Ton an. "Das Schreiben einer modernen Weltgeschichte", konstatiert er, "wird immer mit Mängeln behaftet sein." Gleichwohl bestehe für dieses Genre kein massiver Rechtfertigungsdruck.

Globalhistorische Perspektiven könnten im Gegenteil sowohl didaktische als auch methodisch-historiographische Argumente für sich beanspruchen. Es sei etwa wichtig, dass Studierende ebenso wie die allgemeine Öffentlichkeit ein Verständnis dafür entwickelten, wie die gegenwärtige vielfach verflochtene und zugleich oft radikal fragmentierte Welt entstanden ist, gerade vor dem Hintergrund rezenter transnationaler Verbindungen wie der Eurozone, Al-Qaida oder der wachsenden chinesischen Präsenz in Afrika. Globalgeschichte könne überdies ein Bewusstsein dafür schärfen, dass Themen und Argumente, die scheinbar in spezifischen regionalen oder nationalen Zusammenhängen entstanden seien, anderswo bereits früher oder parallel aufkamen.

Pauschale Kritiker der Richtung warnt er jedenfalls davor, "zu Cheerleadern einer neuen und häufig chauvinistischen Engstirnigkeit zu werden". Zugleich betont er, sein Buch sei "im Geiste der Kooperation, nicht Konfrontation, mit nationalen und lokalen Perspektiven" geschrieben worden.

Das Verfassen einer globalen Geschichte von 1900 bis zur Gegenwart, gesteht Bayly, sei weniger durch die Frage geprägt, was alles dort hineingehöre, als was ausgelassen werden müsse. Leider hat er sich dabei, typisch für den globalhistorischen Mainstream, nahezu ausschließlich auf englischsprachige Fachliteratur beschränkt. Eine weitere zentrale Herausforderung stelle die Analyse der zentralen Kräfte des Wandels im Untersuchungszeitraum dar.

Neben Aspekten wie Kapitalismus, Religion, Demographie und neuen Kommunikationsformen sieht Bayly den Krieg als den wohl wichtigsten Motor der Transformation. Wie er zu zeigen sucht, nahmen die Auswirkungen kriegerischer Auseinandersetzungen unterschiedliche Formen an. Sie reichten von verheerenden Massenkonflikten, in denen zwischen 1914 und 1945 mehr als fünfzig Millionen Menschen ihr Leben ließen, hin zur Furcht vor globaler Zerstörung und den vielfältigen regionalen Konflikten im Schatten des Kalten Krieges und der Dekolonisation. Seither seien viele Teile der Welt in kleinere "Fragmentierungskriege" verwickelt, die häufig mit der Desintegration von Autokratien und Nationalstaaten einhergingen, ohne dass es zum häufig vorausgesagten Tod der beiden gekommen wäre.

Die Folgen eines Jahrhunderts der Kriege waren in allen Lebensbereichen spürbar, jedoch, wie der Autor hervorhebt, nicht ausschließlich unheilvoll. Bayly beschreibt, wie Kriege totalitäre Regime hervorbrachten, aber auch Demokratisierungsschübe vor allem in westlichen Gesellschaften auslösten. Fortschritte in der Medizin, im Transport- und Kommunikationswesen gingen häufig auf Kriege oder Kriegsfurcht zurück. So war die Herstellung von Heilmitteln gegen Malaria, Cholera oder Polio eng mit der Notwendigkeit verbunden, europäische und amerikanische Soldaten in Ost- und Südasien zu schützen. Politische und Finanzinstitutionen wie der Völkerbund, die Vereinten Nationen oder die Weltbank waren Kinder der Weltkriege.

Religionen erfuhren durch ihre Aufgabe, die Schrecken der kriegerischen Gewalt zu mildern, substantielle Umgestaltungen, verwandelten sich zum Teil aber auch in Ideologien, die vermeintlich gerechte Kriege bewarben. Dies galt etwa für konservative Katholiken während des Spanischen Bürgerkrieges oder Islamisten der Taliban in Afghanistan nach 1980.

Den größten Unterschied zwischen den Jahren der Oktoberrevolution und der Situation heute sieht Bayly in der gegenwärtigen Abwesenheit einer international organisierten antistaatlichen und antikapitalistischen Bewegung. Es sei bemerkenswert, schreibt er, "dass sich die Wut der Jugend, der Armen und der Marginalisierten im frühen einundzwanzigsten Jahrhundert nicht in einer übergreifenden säkularen sozialen Bewegung manifestiert, wie es früher in Gestalt von Sozialismus, Kommunismus oder Anarchismus geschah, sondern in einer Myriade lokaler Oppositionen und Aufruhr, die häufig von Religion, Identitätspolitiken und Chauvinismus gefärbt sind". Es gebe wenig Hinweise auf eine nahende Revolution gegen die neuen globalen Eliten. Und selbst die islamistischen Aufstände seien durch ethnische und doktrinäre Spaltungen charakterisiert und erschöpften sich bisher in terroristischer Disruption außerhalb der muslimischen Welt.

Als Bayly im April 2015 starb, hatte er eine erste Fassung von "Remaking the Modern World" fertiggestellt. Der nun vorliegenden Version merkt man an, dass eine substantielle Schlussredaktion ausblieb. Dies zeigt sich etwa in den unfertigen Überschriften der Unterkapitel oder in der teilweise merkwürdigen Bildauswahl. Warum zum Beispiel enthält das Buch ein Foto des indonesischen Präsidenten Sukarno, der als Gastgeber der Bandung-Konferenz 1955 eine wichtige Rolle in der Geschichte der Dekolonisation spielte, welches ihn zusammen mit Marilyn Monroe auf einer Hollywood-Party zeigt?

Im Gegensatz zum Vorgängerband gelingt es Bayly hier nur ansatzweise, ein originelles Bild des Untersuchungszeitraumes mit einer ebenso profunden wie dezenten historiographischen Reflektion zu verknüpfen. Seine gut geschriebene Darstellung ist fakten- und voraussetzungsreich, bietet für Spezialisten dennoch wenig Neues. Gleichwohl gehört es zu den Stärken des Autors, eine Vielzahl unterschiedlicher Ebenen und Perspektiven gekonnt zu verdichten.

Das größte Verdienst des Buches besteht freilich darin, eine für ein allgemeines Publikum lesbare Gesamtdarstellung des langen zwanzigsten Jahrhunderts vorgelegt zu haben, die durchgehend nicht aus einer europäischen Perspektive geschrieben ist, ohne die Bedeutung Europas unangemessen zu vernachlässigen. "Remaking the Modern World" ist das Vermächtnis eines der größten Historiker der vergangenen Jahrzehnte.

ANDREAS ECKERT

C. A. Bayly: "Remaking the Modern World 1900-2015". Global Connections and Comparisons.

Wiley Blackwell, Hoboken / New Jersey 2018.

420 S., Abb., br., 30,90 [Euro].

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